KONZERT IN KÜRZE

Synthesizer und Sternenstaub

von Redaktion

Auf der Bühne ein Kasten, LED-Leinwände an Seiten und Decke, vorne offen. Darin zwei Männer, ganz in Weiß. Der eine am Synthesizer, der andere mit der Bassgitarre. Und dann geht es los, das Spiel aus zuckendem Licht und sphärischen Klängen. Auf den Leinwänden Kometen, Sternenregen, Feuerwerk. Herzlich willkommen im Weltraum-Wohnzimmer.

Das französische Duo Air lockte mit der simplen Ankündigung „Air play Moon Safari“ aufs Tollwood. „Moon Safari“ – das Debütalbum von Nicolas Godin (der Mann mit dem Bass) und Jean-Benoît Dunckel (Synthesizer) – erschien 1998. Und so einer ersten Platte wohnt oft ein besonderer Zauber inne. Das Publikum kam am Mittwochabend in erwartungsvoll-nostalgischer Stimmung. Godin und Dunckel meinen es ernst, sie spielen ihr hochgelobtes Album komplett – und zwar in chronologischer Reihenfolge. Die Hits „Sexy Boy“, „All I need“ und „Kelly watch the Stars“ gibt es gleich zu Beginn. Voilà! Glück zum Auftakt.

Mit minimaler Mimik und lässiger Haltung bieten sie ihre Lieder in Perfektion dar. Nur die melancholische Stimme von Beth Hirsch fehlt manchmal, die auf dem Album etwa den Gesang bei „You make it easy!“ beisteuert. Nach den zehn „Moon Safari“-Songs folgt noch „Don’t be Light“. Und dann – Ausklang. Ein sanftes Zurückgleiten zur Erde. Ein Abend wie ein Spaziergang auf dem Mond – schwerelos, leuchtend, unwirklich schön.VEN

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