Mit diesen Männern möchte man nicht tauschen: Tag für Tag stehen Iro und Thierry an der Rue Adjamé Liberté, einer der Einfahrtsstraßen in Abidjan, Metropole der westafrikanischen Elfenbeinküste. Die jungen Verkäufer versuchen, in Abgaswolken ihren Lebensunterhalt zu sichern. Auf finanzielle Unterstützung von seiner Familie kann Iro nicht hoffen: Auf dem Dorf aufgewachsen bei einem Vater, der als Nichtsnutz gilt, kam er mit leeren Händen vom Studium in Abidjan zurück; die Mutter früh gestorben, der ältere Bruder offenbar auf dem Weg nach Europa verschollen. Früh lernt er seinen Kommilitonen Thierry kennen, der ihm zeigt, wie man als fliegender Händler überlebt. Mit „Diese glühenden Sonnen“ hat der 23-jährige Ivorer Nincemon Fallé einen bemerkenswerten Debütroman über das Erwachsenwerden geschrieben. Er gibt einen spannenden Einblick in den Alltag von Studierenden an einer westafrikanischen Universität.KNA
Nincemon Fallé:
„Diese glühenden Sonnen“. Gutkind, 208 Seiten; 24 Euro.
★★★★☆ Lesenswert