Italien für den Kleiderschrank

von Redaktion

Ein opulenter Bildband feiert den großen Modemacher Valentino Garavani

Skizze zum Kleid „Elizabeth“ (1954). © Valentino

Blick ins Buch: Beim Blättern durch die Seiten gehen einem die Augen über. © Taschen Verlag

Mopsfidel: Valentino mit Linda Evangelista bei einem tierischen Fotoshooting im Dezember 2003. © Jean-Paul Goude.

Weiß, Schwarz und Rot. Drei Farben, geschickt kombiniert, in außergewöhnliche Formen gebracht – mehr braucht es nicht für einen stilvollen Auftritt. So, so, „mehr braucht es nicht“. Genau das ist ja die Kunst: zu wissen, wann es zu viel ist, wo man weglässt, wo man dazugibt. Wer das mit besonderem Gespür beherrscht, ist Valentino Garavani. So gewaltig ist sein Ruf in der Welt der Haute Couture, dass der Vorname langt. Deshalb ist er denn auch einfach nur mit „Valentino“ überschrieben, der opulente Bildband, der den italienischen Designer auf 576 Seiten feiert. Das Cover gehalten in Weiß, Schwarz und (Rosa-)Rot. Den Farben, mit denen der heute 93-jährige Couturier, der sich 2008 aus der Modewelt zurückzog, besonders gerne arbeitete. Die Augen gehen einem über, wenn man durch das Buch blättert. „Ich wollte Frauen immer schöner machen“, wird Valentino zitiert. Und tatsächlich: Er kleidete die Schönsten ein – von Jackie Kennedy bis Claudia Schiffer – und schaffte es doch, sie optisch noch mehr zum Strahlen zu bringen. Es ist diese enorme Eleganz, die Stärke und Sinnlichkeit zugleich ausdrückt, die viele Kreationen ihren Träger- innen verleihen. Und für die sich der Modemacher gern von Werken aus der Bildenden Kunst inspirieren ließ.

Der Bildband zeigt nicht nur die fantastischen fertigen Gewänder oder in Detailaufnahmen die Finessen von Schleifen bis Perlen und Spitzenbesatz. Das Buch gibt auch Einblick ins Atelier: Anhand etlicher Zeichnungen entdeckt man, wie der Zauber entstand. Mit leichter Hand scheint der Designer hier das himmelblaue Kleid „Elizabeth“ mit Bleistift und Temperafarben aufs Papier geworfen zu haben. Voller Leichtigkeit, voller Lebensfreude. Zu schön.K. KRAFT

Armando Chitolina (Hg.), S. Menkes, M. Tyrnauer:

„Valentino. A grand italian Epic“. Taschen, Köln, 576 S., 100 Euro.

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