Dieser Song ist „Golden“

von Redaktion

Eine Band, die es gar nicht gibt, landet heuer den Sommerhit

Sie leihen den Figuren ihre Sprechstimmen (v. li.): Ji-young Yoo (Zoey), Arden Cho (Rumi) und May Hong (Mira). © Netflix

Es gibt die Sängerinnen Zoey, Rumi und Mira (v. li.) zwar nicht, aber ihr Trio hat mit dem Song „Golden“ den deutschen Sommerhit 2025 gesungen. © dpa

„Ich habe es satt, mich zu verstecken, jetzt strahle ich!“ Davon singen Mira, Rumi und Zoey in ihrem Lied „Golden“. Damit begeistert die Mädels-Band namens HUNTR/X seit Wochen Menschen auf der ganzen Welt. Jetzt wurde das englisch-koreanische Lied bei uns in Deutschland zum Sommerhit des Jahres gekürt.

Das Kuriose daran ist: Die Band gibt es gar nicht. Vielmehr existieren die Sängerinnen lediglich als fiktive Charaktere im Animationsfilm „KPop Demon Hunters“, den der Streaminganbieter Netflix in seinem Portfolio hat. Dort wurde der 100-Minüter zwar erst am 20. Juni freigeschaltet. Doch entwickelte er sich in kurzer Zeit zu einer der beliebtesten Produktionen des US-Konzerns. Aktuell belegt das Abenteuer mit 184,6 Millionen Abrufen den zweiten Platz in der Netflix-Rangliste der erfolgreichsten englischsprachigen Filme aller Zeiten.

Maggie Kang und Chris Appelhans inszenierten „KPop Demon Hunters“. Die Regisseure erzählen darin, wie HUNTR/X Konzerte in ausverkauften Stadien spielen – und nebenbei Dämonen jagen. So schützen Rumi, Mira und Zoey nicht nur ihre Fans vor einer übernatürlichen Bedrohung. Im Film feiert das Trio mit „Golden“ einen riesigen Erfolg. Doch auch im wahren Leben stürmt die ausgedachte Band damit die Charts. Gesungen wird das Lied von den Künstlerinnen EJAE, Audrey Nuna und Rei Ami.

Doch was genau macht das Lied zum Sommerhit? Die Fachleute des deutschen Marktforschungsinstituts GfK Entertainment erklären es so: Man könne den Text von „Golden“ gut mitsingen, außerdem verbreite das Lied gute Laune und animiere zum Tanzen. Das sieht man auch auf Tiktok: Viele Fans teilen dort Videos, in denen sie Choreografien aus dem Film nachahmen.

Allein in Deutschland wurde „Golden“ bislang rund 30 Millionen Mal gestreamt und steht seit zwei Wochen auf Platz eins der deutschen Single-Charts. Erstmals nach drei deutschsprachigen Liedern in Folge (siehe Kasten) machte damit in diesem Jahr wieder ein internationaler Titel das Rennen um den Sommerhit.

„Der anhaltende Erfolg von K-Pop in Deutschland zeigt sich vor allem in einer außergewöhnlich engagierten Fan-Community, die ihre Begeisterung über Social-Media-Plattformen teilt und verstärkt“, erklärte Mathias Giloth, Geschäftsführer von GfK Entertainment. Treiber sei „die junge Generation“. Verstärkt werden derartige Effekte nach Angaben der GfK durch Remixes von „Golden“, etwa von Superstar David Guetta. Das Lied führt auch in zahlreichen anderen Ländern von den USA bis Südkorea die Single-Charts an.

Im vergangenen Jahr lieferte die deutsche Rapperin Shirin David mit „Bauch, Beine, Po“ den offiziellen deutschen Sommerhit. 2023 machte der Techno-Remix „Mädchen auf dem Pferd“ das Rennen, im Jahr davor des wegen seines Textes umstrittene Lied „Layla“. Für die Statistiken analysiert die GfK die Verkaufs- und Nutzungsdaten von Musikhändlern sowie Streaming-Plattformen.DPA/LEIC

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