UNSERE KURZKRITIKEN

Nietzsche und das Christentum

von Redaktion

Heute vor 125 Jahren starb Friedrich Nietzsche. In ihrem Buch „Nietzsche. Leben und Denken im Bann des Christentums“ geht Christiane Tietz, Präsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, auf Spurensuche und zeigt, wie der Pfarrerssohn und spätere Philosoph als Kind unter dem Leiden und Sterben seines Vaters und der Deutung dieses Todes in der Familie litt. Nietzsche sei kein Christ geblieben, doch sein Denken habe sich weiterhin am Christentum abgearbeitet, erläutert die Theologin. Nietzsches kritische Perspektive wurde aus Sicht der Autorin von der Theologie des 20. Jahrhunderts ernst genommen – sie habe sich an Antworten versucht. Fragen über das Negative in der Welt habe Nietzsche nicht mehr mit Bezug auf Gott beantworten können. Dem entgegnet Tietz: „Der christliche Glaube hält trotz aller Widersprüche, trotz des offenkundigen Leids an Gott fest.“KNA

Christiane Tietz:

„Nietzsche. Leben und Denken im Bann des Christentums“. C. H. Beck, 249 Seiten; 28 Euro.


★★★★☆ Lesenswert

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