Leben im Dazwischen

von Redaktion

Yuko Kuhn stellt ihren wunderbar leisen Debütroman „Onigiri“ in München vor

Die Münchner Autorin Yuko Kuhn. © Peter Hassiepen

Onigiri, diese herzhaften Reisknödel, werden in Japan gerne als Zwischenmahlzeit gereicht. Das ist einer von mehreren Gründen, weshalb „Onigiri“ der ideale Titel für Yuko Kuhns Debütroman ist. Die Münchner Autorin erzählt eine deutsch-japanische Familiengeschichte. In leisen Sätzen, deren Wucht sich oft erst im Nachhinein offenbart, entfaltet sie ein Leben im Dazwischen. Im Zentrum steht Aki, die nach dem Tod ihrer japanischen Großmutter ein letztes Mal mit ihrer Mutter, die an Demenz erkrankt ist, zu ihrer Familie in Fernost fliegt. Kuhn schildert behutsam, wie sich die beiden Frauen (wieder) näher kommen, und wie diese Reise vor allem für Aki eine zu sich selbst wird. „Sie war einfach da“, sagt sie einmal über ihre Mutter – und entdeckt durch deren stilles Verschwinden enorm Wichtiges. MICHAEL SCHLEICHER

Yuko Kuhn:

„Onigiri“. Hanser Berlin,
208 Seiten; 23 Euro.

Lesung: Yuko Kuhn stellt ihren Roman am 16. September, 19 Uhr, im Münchner Literaturhaus vor; der Abend ist ausverkauft. Karten für den Livestream unter literaturhaus-muenchen.reservix.de.

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