UNSERE KURZKRITIKEN

Kommt da noch was?

von Redaktion

Eine Frau Mitte 50 – unabhängig, frei, selbstbewusst als Single-Frau, Mutter zweier erwachsener Kinder und Autorin. Bis zu dem Tag, an dem ihr schlagartig bewusst wird, dass der Zahn der Zeit an ihr nagt, buchstäblich, denn ein wackeliger Backenzahn scheint rettungslos verloren. Dieses eher banale Ereignis konfrontiert die Ich-Erzählerin mit der Endlichkeit und der bangen Frage, ob da noch etwas Neues kommt. Um sie herum sieht sie Frauen im Aufbruch. Unauffällig, fast beiläufig reflektiert Doris Knecht in ihrem Roman „Ja, nein, vielleicht“ den Status einer älteren Frau in unserer Gesellschaft. Ernste Themen wie Flüchtigkeit, Vergänglichkeit und das unerbittliche Fortschreiten der Zeit werden verhandelt, alles in leicht verdaulicher, unterhaltsamer, manchmal ironischer Weise. Stellenweise allerdings hätte man sich ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht, stattdessen plätschert die Handlung so vor sich hin.SIP

Doris Knecht:

„Ja, nein, vielleicht“. Hanser, 240 Seiten; 24 Euro.


★★★☆☆ Annehmbar

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