„Ich wollte schon immer mit einer Unbekannten Slowfox tanzen.“ Das sind so Gedanken, von denen eine erfolgreiche Autorin während eines Empfangs auf einem Schriftstellerkongress überfallen wird. Ungewollt und absurd. Wie schon ihre Anreise von Paris nach Montauban. Die erstaunlichsten Visionen ereilen sie bereits während der Zugfahrt. Da nämlich nimmt der von ihr so verehrte spanische Schriftsteller Enrique Villa-Matas neben ihr Platz. Fantasien, die wie Wirklichkeit erscheinen, die zweite Ebene realer Existenz. Dazwischen mischt die Ich-Erzählerin ihre Gedanken und Urteile zu diversen Literaten, diesen gespaltenen Persönlichkeiten, zur eigenen Familie und zu sich selbst. Gewürzt hat Anne Serre diesen kleinen autobiografischen Roman durchgehend mit schöner Selbstironie, was ihrem Trip in die französische Provinz zu einigem Lesevergnügen verhilft.LTZ
Anne Serre:
„Einer reist mit“. Berenberg Verlag, 140 Seiten; 24 Euro.
★★★★☆ Lesenswert