Vor dem Ende der Filmfestspiele Venedig gibt es heiße Anwärter auf Auszeichnungen. Geht man nach dem Urteil vieler Kritiker, dürfte vor allem „The Voice of Hind Rajab“ Chancen auf den Goldenen Löwen haben. Die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania erzählt auf drastische Weise von den letzten Momenten im Leben des palästinensischen Mädchens Hind Rajab im Gazastreifen, das im Alter von fünf Jahren starb. Der Film, der den 7. Oktober 2023 als Auslöser des Krieges nicht thematisiert, bekam nach der Premiere außergewöhnlich langen Applaus. Unter den internationalen Kritikern beliebt war auch Kathryn Bigelows Thriller „A House of Dynamite“. Der Film spielt in den letzten Minuten vor einem wahrscheinlichen atomaren Raketeneinschlag in den USA. Innerhalb eines kurzen Zeitfensters entfaltet sich der Film in Echtzeit aus verschiedenen Perspektiven. Gut kam auch das neue Werk von Park Chan-wook an. In „No Other Choice“ erzählt der Südkoreaner von einem entlassenen Papierfabrikarbeiter, der verzweifelt versucht, seine Familie zu ernähren und dabei moralische Grenzen überschreitet. DPA