Brutal und poetisch. Schonungslos und sensibel. Penibel und unkompliziert. Ehrlich und betrügerisch. Hoffnungslos und kämpferisch. Schreiend und flüsternd. Groß und klein. All das ist „Schwebende Lasten“ von Annett Gröschner – und noch vieles mehr. Ein schmaler Roman mit immenser Kraft, in dem die Geschichte einer einfachen Frau mit scharf gesetzter Sozial-, Gesellschafts- und Zeitkritik verwoben wird. Hannah lebt rund um die Zeit des Zweiten Weltkrieges in Berlin, muss sich die Toilette auf dem Hausflur mit den anderen Bewohnern teilen, acht Schwangerschaften verkraften, ihren geliebten Blumenladen aufgeben. Doch sie selbst bleibt tapfer und ihren eigenen Werten stets treu. Trotz ständiger Enttäuschungen, Vorurteilen ihr gegenüber und des Schürens von Hass gegen sie – nicht nur durch die Nationalsozialisten. Eine starke Frau, ein intensiver Roman, der es verdient hat, auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2025 zu stehen.AMA
Annett Gröschner:
„Schwebende Lasten“. 249 Seiten, C.H.Beck; 26 Euro.
★★★★★ Hervorragend