ALBUM

Der Groove hält Einzug

von Redaktion

Man kann schon neidisch werden auf die Hörer der späten Siebziger – an allen Ecken aufregende Musik. Besonders kreativ: Die New Wave, die vom Punk die nervöse Selbstmacher-Energie borgte, aber Rotz durch Raffinesse ersetzte. Exemplarisch: Der Schritt vom Debütalbum der Talking Heads zum Zweitling „More Songs about Buildings and Food“. Natürlich waren die New Yorker um David Byrne nicht wirklich Punk gewesen. Aber trotzdem zeigten sie 1978 erst so richtig, was in ihnen steckte. Unter der Ägide von Produzent Brian Eno wurden sie plötzlich tanzbar. Bassistin Tina Weymouth und Drummer Chris Frantz heckten polyrhythmische Grooves aus, die Byrnes hysterischen Gesang und die cleveren und witzigen Texte über Beziehungen und Erwerbsarbeit hüpfen ließen. Al Greens „Take me to the River“ zeigt Byrne geisterhaft-cool, und „The Big Country“ ist ein Breitwand-Porträt Amerikas. Jetzt ist der Klassiker neu aufgelegt worden – mit Raritäten und alternativen Versionen sowie Konzertaufnahmen.

Talking Heads:

„More Songs about Buildings and Food“ (Sire/Warner).


★★★★★ Hervorragend

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