Solche Einigkeit wünscht man sich beim ARD-Musikwettbewerb eigentlich immer. Dass nach dem Finale von der Jury nicht lange diskutiert wird und am Ende ein klarer Sieger oben auf dem Treppchen steht. Im Fall der Trompeten war dies am Wochenende Robin Paillet aus Frankreich.
In den Vorrunden hatte das Trio, das sich aus 53 angetretenen Talenten herauskristallisierte, wiederholt seine Stärken gezeigt. Doch das Finale im Herkulessaal erlaubte noch einmal den objektiven Vergleich, da sich alle drei für Bernd Alois Zimmermanns „Nobody knows de trouble I see“ entschieden hatten. Ein Werk, das die Jazz-Affinität des Komponisten spiegelt, der sich hier vom Spiritual „Nobody knows the trouble I’ve seen“ inspirieren ließ. Die eleganteste Herangehensweise hatte dabei der drittplatzierte Franzose Raphaël Horrach gewählt. Während sein siegreicher Landsmann Paillet von der ersten Note an deutlich machte, dass er schon mehr als eine Miles-Davis-Platte gehört hat und ganz eigene Farben herauskitzelte. Verbunden mit einer technisch blitzsauberen Intonation landete er am Ende vor der Darbietung von Sandro Hirsch. Der deutsche Finalist hatte in der Vorrunde eine zusätzliche Hürde zu nehmen, als eine Klappe an seinem Instrument kaputtging. Aber als Bonus zum zweiten Platz gab es für ihn jetzt noch den vierstellig dotierten Brüder-Busch-Preis. Und wie es der Juryvorsitzende Reinhold Friedrich formulierte: „Das reicht für mehr als eine neue Trompete!“T. HELL