Eine derartige Ansammlung von Glück gibt es eigentlich nur in Märchen. Da ist etwa der Umstand, dass die Bebauung im Gärtnerplatzviertel eng ist. Dieser Tatsache und – beschämend genug – allein dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass die Synagoge an der Reichenbachstraße im Jahr 1938 doch nicht niedergebrannt wurde. Das Feuer an dem Gotteshaus war bereits gelegt. Auch in der Folge überstand es die Barbarei in Nazi-Deutschland.
Dank eines gesellschaftlich und politisch breit aufgestellten Engagements erstrahlt Münchens einzige erhaltene Vorkriegs-Synagoge von nun an wieder in neuer, alter Pracht. Es ist ein wertvolles Geschenk für diese Stadt und ihre Menschen.
München hat durch das enorme Engagement von Rachel Salamander und ihren Mitstreitern nicht nur ein besonderes architektonisches Juwel erhalten, errichtet im Stil der Neuen Sachlichkeit. Hier ist ein Ort entstanden, dessen Ausstrahlung weit reichen wird. Als Synagoge, natürlich. Als Baudenkmal, das an das Bauhaus erinnert, Deutschlands wichtigen Beitrag zur Weltkunst. Und als ein Raum für Bildung und Kultur, für Literatur, Konzerte, Vorträge und Debatten. Ein weiterer Ort des Dialogs. Glückliches München! Mazel tov, Reichenbachschul! Michael.Schleicher@ovb.net