Liest im Münchner CoLibris: Lea Ruckpaul. © Joel Heyd
Und gleich noch eine wichtige Auszeichnung für Lea Ruckpaul. Und erneut ist sie absolut verdient. Die Schauspielerin, seit der Saison 2023/24 im Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels, wird am 9. Oktober in Berlin mit dem Therese-Giehse-Theaterpreis geehrt. Sie erhält ihn für ihre Leistung im Solo „Prima Facie“ am Münchner Residenztheater; Nora Schlocker inszenierte das Ein-Frau-Stück von Suzie Miller. Wie berichtet, hat der Freundeskreis des Hauses der 38-Jährigen bereits im Sommer seinen Kurt-Meisel-Preis verliehen.
Patin des Therese-Giehse-Theaterpreises ist in diesem Jahr Schauspielerin Caroline Peters, die ihn als Alleinjurorin vergibt. Zur Wahl von Lea Ruckpaul wird Peters wie folgt zitiert: „In ihrem Solo ‚Prima Facie‘, einem englischen Erfolgsstück der Gegenwart, füllt Lea Ruckpaul das Haus mit einer vor Energie und Widersprüchen strotzenden, sehr männlich weiblichen Figur. Das Publikum hängt an ihren Lippen. Im klassischen Repertoire schreibt Lea selbst Texte dazu oder sorgt dafür, dass Julia nicht sterben muss am Ende. Eine Leistung, für die ich sie mit großer Freude als Preisträgerin ausgesucht habe.“
Ruckpaul, die am Residenztheater etwa auch in Elsa-Sophie Jachs Inszenierung von Shakespeares „Romeo und Julia“ beeindruckt, ist am Samstag wieder in „Prima Facie“ zu sehen (Beginn: 19.30 Uhr; Karten: 089/21 85 19 40). Bereits am Donnerstag stellt sie ihren Debütroman „Bye Bye Lolita“ in der Münchner Buchhandlung CoLibris vor. „Eine wütende, schonungslose und in drastische Worte gefasste Selbstermächtigung ist Ruckpauls kraftvoller Text“, schrieb unsere Kritikerin zum Erscheinen des Buchs, in dem die Autorin Dolores Haze, Vladimir Nabokovs „Lolita“, eine starke Stimme gibt. Es lohnt sich, zuzuhören.MICHAEL SCHLEICHER
Lesung
Lea Ruckpaul liest am Donnerstag, 19.30 Uhr, in der Münchner Buchhandlung CoLibris, Leonrodstraße 19, aus ihrem Roman; Karten unter Telefon 089/16 93 26 oder per Mail an colibris-@t-online.de.