ALBUM

Stampfende Sensibelchen

von Redaktion

Gehört Humor in die Musik? Na klar doch, und ganz besonders in die Dance Music. Hot Chip zeigen das mit ihrer Karriere-Rückschau, die sie „Spaß an der Wiederholung“ nennen. Auf dem Cover ein Tanzäffchen, der Titel bei Prince geklaut – und natürlich als Hinweis auf den repetitiven Rhythmus der Disco. Dabei ist das Duo aus England von Anfang an (also um das Jahr 2000 herum) nicht nur am House-Stampfen interessiert gewesen, sondern präsentierte sich als clevere Sensibelchen. Der getragene Gesang zu den Beats ihres frühen Hits „Boy from School“, die fast schon Beach-Boys-artige Liebeserklärung im Refrain von „One Life Stand“, das Falsett-Drama von „I feel better“, das Alexis Taylor als einen der großen Synth-Pop-Tenöre ausweist. Stilistisch geht‘s von Elektro-Rock à la LCD Soundsystem („Over and over“) bis zum Balearen-Sound der Pet Shop Boys („Eleanore“). „Ersetzt uns mit jemandem, der den Job besser macht“, ruft Taylor am Ende von „Huarache Lights“. Geht nicht – das kann keine Maschine.

Hot Chip:

„Joy in Repetition“ (Domino).


★★★★★ Hervorragend

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