Sie treffen sich im Café Finito auf dem berühmten Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin – eine Gruppe, die eines verbindet: Sie trauert um einen geliebten Menschen. Mit seiner Abschiedsgruppe bietet Friedhofsverwalter Kristof Austausch und Halt. So hat die Schriftstellerin Iris ihre Mutter verloren, Versicherungsmakler Matthias weint um seine Geliebte und die junge Ärztin Mira kämpft mit dem Krebstod ihrer besten Freundin. Zu der Trauergruppe gehören aber auch der DJ Jonas, sein Vater starb an Malaria, und die 90-jährige Lizzie, die eines Morgens neben ihrem toten Ehemann aufwachte. Hier liegt die Schwierigkeit des Romans: Die Vielzahl der Trauernden überfordert beim Lesen – irgendwann vermischen sich die tragischen Geschichten. Mutig ist allerdings, wie offen Sybil Volks über Tod und Trauer schreibt. Auch schwierige Fragen wie „Gibt es ein Leben nach dem Tod?“ oder „Wie lebt man mit der Trauer?“ klammert die Autorin nicht aus.SHA
Sybil Volks:
„Café Finito“. C. Bertelsmann, 336 Seiten; 22 Euro.
★★★☆☆ Annehmbar