Die umstrittene Aberkennung einer Ehrung für die junge Nahost-Aktivistin Judith Scheytt hat für einen Eklat beim Grimme Online Award (GOA) gesorgt. Zwei Preisträger der Auszeichnung für Netzjournalismus, die Regisseure Moritz Riesewieck und Hans Block, nahmen den Preis bei der Gala am Mittwochabend nicht an. Sie sollten einen Sonderpreis für ihren Report „Eternalyou“ über durch KI generierte Angebote zur fiktiven Kommunikation mit Verstorbenen bekommen. „Wir hoffen auf eine reflektierte Aufarbeitung, damit wir weiter an diesen Preis glauben können. Solange wir das nicht können, stellen wir diesen Preis hier hin“ sagte Riesewick und platzierte den Preis auf das Rednerpult. Dann verließen beide die Bühne. Die Ehrung für Scheytt hatte der vom Institut unabhängige Förderverein „Verein der Freunde des Adolf-Grimme-Preises“ ausgesprochen, sie aber nach Antisemitismus-Vorwürfen gegen Scheytt wieder zurückgenommen, obwohl Teile der Jury dem widersprachen. Das sorgte für heftige Proteste.DPA