In einem Holzfäller-Camp in den Weiten Kanadas der 1930er-Jahre lebt Pearly Everlasting mit ihrer Schwester und ihren Eltern. Pearly wächst zusammen mit dem Bärenjungen Bruno auf, den sie wie einen menschlichen Bruder behandelt. Inspiriert von einem Foto aus jener Zeit spinnt die kanadische Autorin Tammy Armstrong die Geschichte des ungleichen Geschwisterpaares wundersam weiter. Ergreifend schildert sie das Leben im verschneiten Kanada der 30er-Jahre. So plastisch, dass man meint, selbst in der unwirtlichen Landschaft ein Leben in Armut zu verbringen. Aus dieser Beschreibung entwickelt Armstrong eine romantisierende, beinahe zu märchenhaft erscheinende Geschichte: Bruno und Pearly werden getrennt, aber finden sich wieder, Pearly wird zu Unrecht des Diebstahls beschuldigt, und später kehren die beiden in die Wälder zurück. Ein erwartbares Ende und doch zieht die zart melancholische Geschichte bis zum Schluss in den Bann.ELK
Tammy Armstrong:
„Pearly Everlasting“. Diogenes, 368 Seiten; 25 Euro.
★★★★☆ Lesenswert