Ein Fest der Freiheit

von Redaktion

Sänger Yungblud bereitet seinen Fans im Zenith einen unvergesslichen Abend

Begeisterte oben ohne: Sänger Yungblud. © Rubiox/Imago

Das Publikum war ein bisschen jünger und ein bisschen bunter als bei Sting. Aber auch er hätte locker eine größere Halle voll gekriegt: Der britische Musiker Yungblud brachte am Dienstagabend das ausverkaufte Münchner Zenith zum Beben. Der Künstler aus Yorkshire feierte mit seinen Fans ein Fest der Freiheit und der Liebe. Denn der 28-Jährige ist mehr als nur ein Musiker; er versteht seine Kunst als eine Bewegung, als eine Art zu fühlen und zu leben. Seine Musik thematisiert Anliegen der jungen Generation: Identität, mentale Gesundheit, Sexualität und immer wieder das Gefühl, unverstanden zu sein. Seine Authentizität ist dabei sein größtes Kapital.

Entsprechend eng die Bindung zu seinen Fans, zu seinem „Black Hearts Club“, wie sich seine Anhänger nennen.

Schon die Vorbands Palaye Royale und Weathers sorgten für ausgelassene Stimmung, bevor Yungblud unter tosendem Applaus die Bühne betrat. Noch tosender wurde der, als er nach Song Nummer zwei seinen Oberkörper entblößte. Mit Songs wie „Lowlife“, „Fleebag“ und „Zombie“ jagte er einen Adrenalinstoß nach dem anderen durch die Halle. Besonders bewegend wurde es bei „Changes“ von Black Sabbath – hier sang das Publikum jede Zeile mit, während Lichtkegel und Nebel die Bühne in magisches Rot tauchten. „Rock‘n‘Roll is about love, Ozzy Osbourne ist about Love, Yungblud is about love“, so der Sänger, der das Lied seinem guten Freund, dem im Juli verstorbenen Sänger Ozzy widmete.

Yungblud ist bekannt für seine intensiven Liveshows, die für ekstatische Momente unter seinen Fans sorgen. Mit denen spricht er immer wieder, flirtet, sucht den Kontakt. Die Bühne ist für ihn ein Ventil, ein Ort, an dem er Gefühle, Energie und Verwirrung herauslassen kann. Die Show ist deshalb keine bloße Darbietung, sondern für das Publikum eine emotionale Achterbahnfahrt. Für die meisten seiner Fans wird der Abend unvergesslich gewesen sein. CLAUDIA MUSCHIOL

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