Am Kurilensee im Nordosten Russlands spielt der Erstlingsroman von Sophia Klink. Ein Forscherteam soll eine Stellungnahme abgeben. Wegen der exzessiven Abfischung bleiben nämlich nicht genug Lachse übrig, um den Kurilensee auf natürliche Art zu düngen. Einfühlsam und poetisch beschreibt Klink die Landschaft, die Flora und Fauna, wie Lachse auf ihrem mühsamen Weg flussaufwärts bis zum Kurilensee oder Bären, die sich an den Lachsen laben und hier ihre Jungen großziehen. Auch die Liebe der Protagonistin, der Wissenschaftlerin Anna, zu Vova, überhaupt das Zwischenmenschliche im Wissenschaftlerteam kommen nicht zu kurz. Sachlich und präzise vermittelt die Autorin zugleich Zusammenhänge. Naturwissenschaft im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und seinen Auswirkungen, zwischen Ethik und wirtschaftlichen und staatlichen Interessen. Ein spannendes Buch, eine Herzensangelegenheit.ELK
Sophia Klink:
„Kurilensee“. Frankfurter Verlagsanstalt, 240 Seiten; 24 Euro.
★★★★☆ Lesenswert