Wem während der ersten Takte dieser Platte nicht sofort warm ums Herz wird, der hat seine Seele in den Achtzigern an den kühlen Synthesizer-Beelzebub verloren. Miles Kane, britischer Songwriter, Sänger und Gitarrist, lässt die aufregend glitzernden Siebziger aufleben: Fuzz-Gitarren, viel Hall, gedämpft rollendes Rumpelschlagzeug und eine warme Gitarrenwand, die so klingt, als hätte sie Marc Bolan mit Suede-Gitarrist Bernard Butler aufgezogen. Dazu Kanes doppelt aufgenommener, ausdrucksstarker Gesang – mit gemessen melancholisch bis abgeklärter Attitüde, versteht sich. Dabei ist das Album fantastisch im Stil der großen Garagenrock-Duos der Zweitausender produziert: sehr direkt und auf Wirkung. Der orangewarme Vintage-Schleier, der über ihm liegt, ergänzt sich gut mit den durch und durch britrockigen Harmonien und reiht einen potenziellen Bond-Song an den nächsten.CU
Miles Kane:
„Sunlight in the Shadows“ (Easy Eye Sound)
★★★★★ Hervorragend