UNSERE KURZKRITIKEN

Hülse und Fülle

von Redaktion

Auch wenn einen Geschichte nicht die Bohne interessiert: Spätestens nach der Lektüre dieser kulinarischen Kulturgeschichte samt farbiger Illustrationen denkt man anders. In Joël Broekaerts „Weltgeschichte in zwölf Bohnen“ dreht sich nämlich alles um Phaseolus vulgaris in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Doch wer an ein botanisches Fachkundewerk denkt, liegt falsch. Stattdessen hat der Autor Erstaunliches über Bohnen, Erbsen, Linsen und Co. recherchiert. Ob Bibel oder Philosophie, Kolonialisierung oder Globalisierung, Revolution oder Frieden, Lebensmittelkunde oder Genetik, die Hülsenfrucht hat stets ihre Fäden mit im Spiel. Will der Autor den Leser zum Vegetarismus bekehren? Die Statistiken tragen zumindest dazu bei, dass man die Feldfrucht mehr zu schätzen lernt. Auch wenn einige Fakten rein aus der Sicht eines Holländers beleuchtet werden, ist es eine unterhaltsame Reise in die Welt dieser Ackerfrucht.ELK

Joël Broekaert:

„Die Weltgeschichte in zwölf Bohnen“,
Diogenes, 176 Seiten; 25 Euro


★★★★☆ Lesenswert

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