Derzeit können wir uns im Kino anschauen, wie Bruce Springsteen 1982 in Schwermut verfiel und dabei sein düsteres Meisterwerk „Nebraska“ schuf. Jeremy Allen White stellt den Boss beeindruckend dar, wie er – mit einem Vierspur-Rekorder und einem Echoplex-Gerät bewaffnet – in seinem Schlafzimmer Mörderballaden und Porträts von Gehetzten und Gescheiterten einspielt. Zehn Aufnahmen, in denen insgesamt 13 Menschen und ein Hund ums Leben kommen – und jetzt noch ein paar mehr. Denn pünktlich zum Film kommt die „Expanded Version“ des Klassikers auf den Markt. Die bluesige Ur-Fassung von „Born in the USA“ war schon bekannt – hier gibt es sie noch einmal in Band-Begleitung. Überhaupt verblüfft die Güte der Songs, die es nicht aufs Album schafften. „Child Bride“ und „A Gun in every Home“ sind so traurig-schön, dass es einen durchschüttelt. Wirklich: ganz großes Kino.LÖ
Bruce Springsteen:
„Nebraska ’82: Expanded Edition“ (Columbia).
★★★★★ Hervorragend