Elke Sommer ist eine gebürtige Baronesse. © Peter Kneffel
Elke Sommer mit Paul Newman, Peter Sellers, Alain Delon, Sharon Tate, Glenn Ford oder Dean Martin: Wer die Fotos von Hollywood-Klassikern durchblättert, bekommt eine Vorstellung davon, warum der Name der Sommer in den Sechziger- und Siebzigerjahren international bekannt war. „Wenn man einmal ein Hollywood-Star war, dann bleibt man das ein Leben lang“, sagte Sommer einmal – beruflich ist es aber schon lange ruhig um sie geworden.
Einen Teil des Jahres verbringt die Sommer im kleinen Marloffstein in Franken, den anderen Teil in Los Angeles in den USA. Die Schauspielerin, die heute 85. Geburtstag feiert, hat sich ihre Lebensmittelpunkte ganz nach ihrer Vita ausgewählt. Hier das Bodenständige, dort das Glamouröse. Sommer kam am 5. November 1940 in Berlin-Spandau unter ihrem Geburtsnamen Elke von Schletz als einzige Tochter eines evangelischen Pfarrers aus einem alten Adelsgeschlecht zur Welt, sie ist qua Geburt Baroness. 1942 wurde die Familie in die Fränkische Schweiz in Sicherheit gebracht, wo die kleine Elke aufwuchs.
Als ihr Vater starb, war Elke 15 Jahre alt, brach sie das Gymnasium ab und ging mit 17 als Au-pair-Mädchen nach London, wo sie auch eine Sprachschule abschloss. Als Belohnung fuhr die Mutter mit Elke nach Viareggio. Die zur Schönheit erblühte Tochter gewann in dem italienischen Badeort einen Schönheitswettbewerb, der erste Schritt zur Filmkarriere. Ein Regisseur sah in der Zeitung ihr Foto und engagierte sie für eine Filmproduktion in Rom. Von nun an nannte sie sich Sommer.
Nach dem ersten Film erregte sie auch die Aufmerksamkeit deutscher Produzenten. Ihre erste große Hauptrolle spielte Sommer 1961 in „Das Mädchen und der Staatsanwalt“. Der Film erhielt etliche Preise und wurde auch in die USA verkauft – und Sommer bekam einen ganz besonderen Anruf. „Möchten Sie einen Film mit Paul Newman drehen?“ Für ihre Rolle in „Der Preis“ erhielt sie später den Golden Globe als beste Newcomerin des Jahres.
Als Leidenschaft neben der Schauspielerei trat für Sommer immer mehr die Malerei in den Mittelpunkt. Über ihr Image als Sexsymbol musste die Sommer immer schmunzeln. „Es hat mich amüsiert, denn ich bin ja ein Sexsymbol, das in seinem Leben gerade mal vier Männer hatte.“ Der vierte dieser Reihe ist ihr zweiter Ehemann, der ehemalige Hotelier Wolf Walther, mit dem sie seit 1993 verheiratet ist.RALF ISERMANN