Rückenwind für die Clubszene

von Redaktion

Kulturstaatsminister Weimer vergibt Applaus Awards in München

Ausgezeichnet: Michael Stückl vom Münchner Jazzclub Unterfahrt. © Marcus Schlaf

Man denkt vermutlich gar nicht so oft darüber nach, wenn man in einen der vielen Live-Clubs dieses Landes spaziert und einen richtig guten Abend hat: Wie viel Arbeit hinter solchen Konzertabenden eigentlich steckt. Und wie viel unternehmerisches Risiko. „Musikclubs sind ein wichtiger Teil der kulturellen Infrastruktur unseres Landes und das kreative Rückgrat der deutschen Populärmusikkultur. Wir alle können stolz darauf sein, dass Deutschlands Clubszene Weltruhm genießt – nicht nur Legenden wie das Berliner Berghain, sondern auch die vielen kleineren und größeren Clubs landesweit“, formuliert es Wolfram Weimer, Staatsminister für Kultur und Medien, am Montagabend in der Münchner Muffathalle. Ausnahmsweise erlebt man hier keinen tanzenden Pulk von Menschen – ordentlich gereihte Stühle stehen bereit. Denn es ist Preisverleihung: Weimer ist nach München gekommen, um den Applaus Award 2025 zu verleihen. 88 Auszeichnungen sind es insgesamt, für Livemusikclubs und Konzertreihen aus ganz Deutschland. Preisgelder von 1,7 Millionen Euro fließen an diesem Abend. Ein Beitrag des Bundes, damit diese so wichtigen Spielstätten angesichts von immer größeren wirtschaftlichen Herausforderungen nicht untergehen.

„Dieser Preis ist ein herzliches Dankeschön an alle, die tagtäglich dafür sorgen, dass wir einen guten Abend haben“, sagt Bayerns Kunstminister Markus Blume. Der auch Landsmännern und Landsfrauen im Saal gratulieren kann, denn zwölf Auszeichnungen gehen in den Freistaat. Der Münchner Milla Club und der Jazzclub Unterfahrt etwa erhalten je 40 000 Euro als Preisträger in der Kategorie „Beste Livemusikprogramme“; das Kafe Kult und die Villa Seidl je 10 000 Euro im Bereich „Beste kleine Spielstätten und Konzertreihen“.

Jede einzelne der 88 goldenen Urkunden habe er neulich im Bundestag unterschrieben, erzählt Weimer. Grünen-Politiker Omid Nouripour habe ihn fragend angeschaut und wissen wollen, wofür das ganze Geld sei. Auf Weimers Antwort „Für unsere Clubszene“ habe der Bundestags-Vizepräsident nur lächelnd den Daumen gehoben: „Passt!“ Wie wahr.KJK

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