Münchens Dancing-Star

von Redaktion

Pooth-Sohn erobert mit „Let‘s Dance“-Spektakel die Olympiahalle

10 Points: Die Jury war komplett in München versammelt mit (v. li.) Jorge González, Motsi Mabuse, Joachim Llambi.

Fan-Liebling: Verona Pooths wohlerzogener Sohn Diego Pooth wurde vom Publikum in der Olympiahalle zum „Dancing Star München“ gekürt. © Martin Hangen (3)

Nicht alles, was der possierliche Jorge González in seiner kubanischen Stöckelschuh-Spezialsprache vor sich hin plaudert, lässt sich inhaltlich zweifelsfrei zuordnen. Aber in dem Fall war sonnenklar, was er den Chicas y Chicos beim Live-Tanzspektakel „Let’s Dance“ in München zurief. „Das war toll, toll, toll“, jubelte „Hoche“ bei einer der Darbietungen.

Dieses Fachurteil galt für die gesamte RTL-Sause, die an zwei ausverkauften Abenden in der Olympiahalle die Tanzfans und auch die mitgeschleppten Tanzskeptiker begeisterte. Oder, wie es der nicht zum Überschwang neigende Tanz-Grantler Joachim Llambi ausdrückte: „Das ist schon echt schön, das schaut man sich super gerne an.“

In Zeiten, in denen sich im sogenannten Reality-TV die tiefsten Tiefpunkte gegenseitig unterbieten, bleibt „Let’s Dance“ eine warmherzige, empathische Show – die live so prächtig funktioniert wie im Fernsehen. Tanz-Bundestrainer Llambi liebt im Endeffekt alle, die da antanzen, auch wenn er es nicht immer zeigen kann. Konsonantenskeptiker Jorge, der Glamour-González, gibt das flamboyante Ein-Mann-Spektakel, das die Kandidaten für einen neuen „Welträcko in Emociónes“ feiert – falls man das richtig verstanden hat.

Motsi Mabuse ist die grundeuphorische Königin des Münchner „Tanzodroms“. Und weil sie alle den Weg in die Olympiahalle gefunden haben, klopft auch Moderator Daniel Hartwich Sprüche und präsentiert Joachim Llambi als „bösen Wolf und siebenfachen Olympiasieger im Meckern“.

Wobei es am ersten Abend wenig zu meckern gibt. Fan-Liebling Diego Pooth, Veronas wohlerzogener Filius, wird per Publikumsabstimmung zum „Dancing Star München“ gekürt. Da schwärmt Señor Llambi dann von Partnerin Ekaterina „Ekat“ Leonova als „russische Zarenprinzessin“. Schauspieler Mark Keller singt und tanzt ansehnlich. Und Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen ist eh ein Universaltalent.

Die schönsten Tänze legt die hinreißende Ella Endlich hin – die bei der Abstimmung aber auch keine Chance hat gegen Charming Boy Diego. Er wird für seinen langsamen Walzer im Glitzerstrampler bekreischt wie früher Tokio Hotel. Wenn dann Jorge über die „Crème de la Crème“ parliert, holt ihn Vortänzer Llambi umgehend auf den Boden zurück: „Crème de la Crème – das ist doch ein Camembert.“ JÖRG HEINRICH

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