Verdi mit Spiegelwand

von Redaktion

Vorbereitungen für „La traviata“ laufen

Ein winterliches Bad müssen die Arbeiter nehmen. © E. Cerv

Ein zerbrochener Spiegel, so wird schon mal verraten, ist das zentrale Bühnenelement. Die „innere Zerrissenheit“ der Hauptfigur Violetta soll damit symbolisiert werden. Momentan ist davon wenig zu sehen, doch eines zeichnet sich bereits ab: Für „La traviata“ brauchen die Bregenzer Festspiele ein monumentales Stahlskelett. Die Premiere der Verdi-Oper ist zwar erst am 22. Juli 2026, doch die Vorbereitungen kommen gerade ziemlich auf Touren.

Bevor im kommenden Jahr Spiegel-Splitter aus Holz und bedrucktem Gewebe zu sehen sein werden, wächst die Konstruktion Tag für Tag. „An ihrer höchsten Stelle wird die Spiegelwand über 25 Meter in die Höhe ragen“, sagt TechnikDirektor Wolfgang Urstadt. Verantwortlich für die Seebühnen-Produktion sind Regisseur Damiano Michieletto und Bühnenbildner Paolo Fantin. Sie wollen die Geschichte der Pariser Kurtisane Violetta Valéry in die Zwanzigerjahre verlegen, „in eine Welt der Jazzclubs, des Überflusses und der Illusionen“. Die Vorstellungen werden abwechselnd von Kirill Karabits und Pietro Rizzo dirigiert, es spielen wie immer die Wiener Symphoniker.

Von 22. Juli bis 23. August 2026 bietet das Festival 28 Vorstellungen von „La traviata“. Der Vorverkauf läuft selbst für Bregenzer Verhältnisse sehr gut, über die Hälfte der 188 000 Karten sind bereits weg. Weiteres Indiz: Wer sich um ein Hotel in den ersten „Traviata“-Tagen bemüht, hat es schon jetzt schwer.

Bekanntlich wurde für die vorherige Seebühnen-Produktion, es war „Der Freischütz“ in der Regie von Philipp Stölzl, ein riesiges Becken in den Bodensee gebaut, 500 000 Liter Wasser fasst es. Damit sollen unter anderem die wechselnden Pegelstände des Sees ausgeglichen werden, außerdem konnten dort einige szenische Extra-Gags stattfinden. Das Becken soll nun auch für „La traviata“ beibehalten werden.

Am Tag nach der Verdi-Premiere kommt Janáčeks Oper „Die Ausflüge des Herrn Brouček“ im Festspielhaus heraus. Yuval Sharon führt hier Regie, er hatte auch den jüngsten „Lohengrin“ bei den Bayreuther Festspielen betreut. Am Pult der Wiener Symphoniker steht Robert Jindra.MARKUS THIEL

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