Taylor Swift hat mehrfach erfolgreich vorgemacht, wie man die Folgen eines Beziehungsendes mit Musik wegtherapiert. Wenn man es sich genau überlegt, war die Popmusik sogar schon immer ein einziges Blutbad der Liebe. „Was kam zuerst, die Musik oder das Elend?“, fragt Nick Hornby im Roman „High Fidelity“ – ein Satz, der einem mehrfach durch den Kopf geht, wenn sich Amanda Shires’ neue Platte auf dem Teller dreht. Ein reines Trennungsalbum, das die Scheidung von Songwriter-Ikone Jason Isbell thematisiert. Die Grammy-gekrönte Fiddlerin, Sängerin und Songwriterin legt damit ihre Perspektive vom Ende des musikalischen Paars vor – eine direkte Antwort auf Isbells „Foxes In The Snow“. Das klingt, wie man es sich vorstellen würde, hält aber bei aller Bitterkeit und Verletzung den Kopf hoch und berichtet neben dunklen Momenten auch von Heilung. CU
Amanda Shires:
„Nobody’s Girl“ (ATO Records/PIAS).
★★★★☆ Hörenswert