Die Titelheldin in „Wilma will mehr“ besitzt Fähigkeiten, von denen Kino-Superheldinnen nur träumen können: Die 45-Jährige kennt sich mit Elektrotechnik aus, kann Tanzunterricht geben, Alpakas betreuen und den leider seltenen Touristen die Heimatregion näherbringen. Die von Fritzi Haberlandt so anrührend gespielte Wilma, zu DDR-Zeiten Maschinistin eines Kohlekraftwerks in der Lausitz, hat bis in die späten Neunziger schon einiges mitgemacht. Als sie ihren Mann dann zu Hause mit ihrer Freundin in flagranti erwischt, hat sie die Nase voll und haut ab nach Wien. Maren-Kea Freese erzählt im charmanten Ton wie einst Wolfgang Becker in „Good Bye, Lenin!“ von den letzten Nachwehen des Arbeiter- und Bauernstaats. Ohne falsche Nostalgie, aber mit gutem Gespür für die leisen Zwischentöne.ULF
Maren-Kea Freese:
„Wilma will mehr“ (good!movies).
★★★★★ Hervorragend