SELBST GEMACHTE PLÄTZCHEN

In der Weihnachtsbäckerei

von Redaktion

Wir haben Kindern zugeschaut, wie sie mit viel Spaß Kokosmakronen, Schokocrossies und Zimtsterne gezaubert haben

von angelika mayr

„Nur wer sich vorher die Hände wäscht, darf mit Plätzchen backen“, erklärt Betreuerin Caro der Kinderschar vor ihr und grinst schelmisch. „Jaaaa!“, „Ich bin dabei“ oder „Wird gemacht“, tönt es aus zwölf Kindermündern fröhlich durcheinander. Schon bildet sich eine lange Schlange vor dem Waschbecken. Alle wollen mitmachen, wenn sich das Münchner Kultur- und Bürgerzentrum „Pasinger Fabrik“ für zwei Stunden in eine Weihnachtsbäckerei verwandelt. Die Kinder, alle zwischen vier und 15 Jahre alt, werden gleich Kokosmakronen und Zimtsterne backen und Schokocrossies formen.

Aber Sauberkeit muss sein: „Bitte die Hände zeigen!“, sagt Caro feierlich und sogleich strecken ihr die Kinder ihre Handflächen entgegen: Alles sauber. „Gut, also dann fangen wir mit den Zimtsternen an. Die dauern am längsten“, sagt Betreuerin Alicia, geht mit den Kindern zu einem übergroßen Tisch mitten in der Halle und holt eine Waage hervor.

Als Erstes müssen Mandeln abgewogen werden. „Ihr sagt ,Stopp‘, wenn es 200 Gramm sind“, sagt Alicia. Vier Kinder stehen um sie herum, eines schüttet vorsichtig Mandeln aus einer Tüte in eine Glasschüssel, die anderen schauen gebannt auf die Anzeige der Waage – aber zu spät. „Jetzt haben wir zu viel“, stellt Alicia fest und geht einen Löffel in der Küche nebenan suchen. Das Abwiegen geht in die nächste Runde.

Am anderen Tischende schüttet derweil Betreuerin Caro eine Packung Cornflakes in eine weitere Schüssel. „Wer will die kaputt machen?“, fragt sie. Antonia und Florentina sind begeistert: „Da können wir einfach reinboxen!“, flüstert Florentina ihrer Schwester zu. Caro grinst und die beiden Mädels machen sich ans Werk. Das wollen auch die anderen sehen: Sechs weitere Kinder schauen ihnen zu und haben sichtlich Spaß dabei. Alle lachen und plappern durcheinander.

Danach vermischen einige die Cornflakeskrümel mit Mandeln. „Jetzt müssen wir die Schoki erhitzen“, sagt Caro und geht mit den Kindern zum Herd. Zur Schokolade soll etwas Fett: Alle wollen das Päckchen Butter aufmachen. Die Kinder diskutieren, wer diesmal drankommt. Schließlich legen die Buben und Mädchen die Butter mit der Schokolade in eine Mini-Schüssel. Diese stellen sie in einen Topf, der mit heißem Wasser gefüllt ist. Nun heißt es warten, bis alles geschmolzen ist. So viel Geduld haben nicht alle: Zuletzt stehen nur noch Antonia, Florentina, Milena und Marie am Herd.

Aber auch ihnen wird das bald zu langweilig. Betreuerin Caro bemerkt das trotz des Trubels – und hat vorgesorgt: Wer will, darf ihr nun bei den Kokosmakronen helfen. Antonia und Florentina mischen Kokosflocken mit Puderzucker und heben die Eiweißmasse darunter. Die hatte die Zimtsterne-Gruppe zuvor steif geschlagen.

„Jetzt bitte noch mal Hände waschen“, sagt Betreuerin Caro zu Antonia und Florentina, die sofort losflitzen. Mit sauberen Händen setzen die Mädels kleine Häufchen der weißen Masse auf ein Backblech. „Möglichst mini sollten sie werden“, erklärt Caro. Florentina nickt und nimmt vorsichtig etwas von der Masse zwischen die Finger. Dabei klemmt sie ein Stückchen Zunge zwischen die Lippen, so konzentriert ist sie. Als aller Teig verarbeitet ist, kommen die Kunstwerke in den Ofen. Weil Antonia und Florentina jetzt Meister im Häufchenformen sind, machen sie das Gleiche mit der Masse für die Schokocrossies.

In der Zimtsterngruppe sind jetzt nur noch Alessia und Katja übrig. Die anderen sind im Gewusel der Weihnachtsbäckerei verschwunden. Dafür sind Alessia und Katja mit Feuereifer bei der Sache. Sie streuen erst etwas Zucker auf ihren Teil des Tisches und rollen darauf den Teig aus – mit viel Kraft und noch mehr Schwung. Währenddessen fragen sich die Mädchen gegenseitig aus. „Wo wohnst du?“, will die eine wissen. „Zehn Minuten von hier. Und du?“

Nach dem Teigausrollen stechen sie mit großen und kleinen Förmchen unzählige Sterne aus. Manche werden beim Umheben auf das Blech etwas schief. „Versucht, den Stern zu wahren!“, sagt Betreuerin Caro. Sie geben sich noch mehr Mühe. Immer mal wieder schauen ihnen dabei ehemalige Mit-Bäcker über die Schulter. Manche mopsen etwas von dem Teig. Dann naschen sie und grinsen: Schmeckt gut!

Zum Schluss streichen und tupfen Alessia und Katja noch etwas Eischnee auf die Sterne. Dann heißt es warten, bis die Plätzchen im Ofen fertig gebacken und die Schokocrossies fest geworden sind. Bald zieht ein verführerischer Zimt- und Kokosduft durch die Weihnachtsbäckerei.

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