Das Jahr hat gerade erst begonnen. Doch bereits heute startet die weltgrößte Messe für Unterhaltungselektronik, die CES in Las Vegas – und bringt die ersten Neuheiten.
Apple
Vier neue iPhones dürften 2018 anstehen. Bereits im Frühjahr wird ein Nachfolger für das handliche und relativ günstige SE erwartet – erneut als Einstiegsmodell zwischen 400 und 500 Euro. Im Herbst kommt die zweite Generation des iPhone X, das iPhone XI („Elf“) heißen könnte. Neben dem normalen Modell mit 5,8 Zoll ist auch ein XI Plus mit 6,5 Zoll im Gespräch. Ein iPhone 9 ohne Home-Knopf, aber mit einfacherem LCD-Bildschirm (6,1 Zoll), wäre dann die etwas günstigere Alternative. Auch das iPad Pro verliert dieses Jahr wohl den Home-Button und verwendet ebenfalls die Gesichtserkennung Face ID. Bereits Anfang 2018 erscheint mit dem HomePod Apples erster smarter Lautsprecher. iOS-Apps sollen ab Herbst auch auf dem Mac funktionieren.
Augmented Reality
Schon auf der CES ist die „angereicherte Realität“ einer der wichtigsten Trends. Grafiken überlagern dabei auf dem Bildschirm das Kamerabild. So entsteht ein Mix aus Wirklichkeit und Computerwelt – zum Beispiel, um im Restaurant schon vorab zu testen, wie ein Gericht auf dem Teller aussieht. Die preisgekrönte AR-Navigation WayRay Navion aus der Schweiz projiziert die Fahrtroute in der Windschutzscheibe direkt auf die Straße. 2017 erlebte den Start von Augmented Reality, 2018 soll mit tausenden von neuen Apps den Durchbruch bringen.
Fernseher
HDR (High Dynamic Range) wird 2018 das wichtigste Kürzel für neue Fernseher. Denn diese Technik sorgt für dynamischere, kontrastreichere Bilder und bringt beim Zuschauen sogar mehr als nur das 4K-Bildformat. Wer einen zukunftsfähigen Fernseher will, kommt an HDR nicht mehr vorbei. Daneben hält die künstliche Intelligenz auch auf Fernsehern Einzug. LG schafft auf seinen neuen ThinQ-Modellen die klassische Fernbedienung endgültig ab, die Steuerung erfolgt durch Sprachbefehle. Das TV-Gerät wird dabei zur Kommandozentrale für Roboterstaubsauger oder die schlaue Hausbeleuchtung. Und der Münchner Streamingdienst Waipu.tv ermöglicht erstmals das Einkaufen direkt aus der Fernsehwerbung heraus.
Gesundheit
Smartphones und schlaue Uhren sollen 2018 mehr denn je zum Helfer in Sachen Gesundheit und Fitness werden. Das Schlagwort heißt „E-Health“, elektronische Gesundheit. Für die Apple Watch ist gerade für 229 Euro das Alivecor Kardia Band erschienen – das erste Armband, das als medizinisches Hilfsmittel zur EKG-Messung zugelassen ist. Es erkennt Probleme wie Herzrhythmusstörungen oder Kammerflimmern. In den USA haben Wissenschaftler der Harvard Universität und des MIT eine smarte Tattoo-Tinte entwickelt, die bei Problemen wie Dehydrierung oder Unterzuckerung die Farbe wechselt.
Fliegen
Die Lufthansa bietet dieses Jahr auf allen Flügen kostenpflichtiges WLAN an – und nicht mehr nur auf der Langstrecke. Surfen und Chatten über den Wolken wird damit möglich, Telefonieren bleibt verboten. Denn Konzernchef Carsten Spohr will keine „Zustände wie im Zug“.
Künstliche Intelligenz
Wird der wichtigste Technik-Trend des Jahres. In der U-Bahn von Barcelona identifizieren jetzt 1800 Kameras mithilfe künstlicher Intelligenz Schwarzfahrer. Die Telekom bringt im ersten Halbjahr ihren eigenen Lautsprecher-Assistenten namens „Smart Speaker“, der aufs Stichwort „Hallo Magenta“ reagiert. Und Google will seine „Home“-Spracherkennung auch in Staubsauger oder Kühlschränke einbauen.
Top-Smartphones erhalten dieses Jahr eigene Chips für künstliche Intelligenz, die die Lernfähigkeit der Geräte drastisch verbessern. Und das neue smarte Urinal der niederländischen Firma Mr. Friendly erkennt per Feuchtigkeitssensor, wenn es beim Nutzer „läuft“ – und zeigt erst dann Werbung an. Die Taktik der Holländer: „Der beste Moment, um mit einer Person zu kommunizieren, ist, wenn sie nicht entkommen kann.“
Smartphones
Nach dem Vorbild des iPhone X entfällt heuer bei allen wichtigen Neuheiten der Rahmen („Bezel“) um den Bildschirm. Die Displays werden damit größer, ohne dass die Geräte insgesamt weiter wachsen. Die Preisschere bei den Smartphones öffnet sich 2018 noch weiter. Einsteiger-Androids um die 100 Euro bieten immer mehr Leistung. Daneben werden Topmodelle wie das Samsung Galaxy S9 (Frühjahr) aber zunehmend die 1000-Euro-Grenze überschreiten. Ein neuer Trend sind faltbare Smartphones. Das ZTE Axon M aus China kommt dieses Jahr für rund 800 Euro auch nach Deutschland. Es ist handlich, bietet ausgeklappt aber einen riesigen 6,75-Zoll-Bildschirm.
Urlaub
Hier werden Regentage ab 20. März 2018 unterhaltsamer. Denn dann entfällt EU-weit die Ländersperre für Videoinhalte („Geoblocking“). Damit können deutsche Urlauber auch im Ausland die heimischen Videodienste von SkyGo bis Netflix oder Mediatheken nutzen, die dort bisher gesperrt waren.
Videostreaming
Hier könnte 2018 eine Revolution anstehen. Wegen der Steuerreform in den USA gilt es als wahrscheinlich, dass Topkonzerne wie Apple im Ausland angelegtes Geld in die USA zurückholen. Analysten der Citi-Bank beziffern die Wahrscheinlichkeit, dass Apple den Streamingdienst Netflix übernimmt, bereits auf 40 Prozent. Videostreaming, das bald die Hälfte der deutschen Haushalte nutzt, wird dem klassischen Fernsehen 2018 weiter zusetzen. Apple investiert dieses Jahr eine Milliarde Dollar in eigene Inhalte, unter anderem für eine Serie mit Jennifer Aniston. Bei Amazon sind es 4,5 Milliarden Dollar und bei Netflix sind es sogar sieben Milliarden Dollar.