Oft wird eine Musiktherapie bei Demenzkranken und Pflegepatienten im Allgemeinen angeboten. Dabei soll jedoch nicht immer „nur“ der Spaß an erster Stelle stehen. „Hier geht es auch darum, das semantische Gedächtnis – also das gesamte Faktenwissen – zu aktivieren“, sagt Prof. Gunter Kreutz. „Das heißt, dass Lieder durchaus noch oft präsent sind, auch wenn andere Gedächtnisinhalte ausgelöscht sind. Bei Palliativpatienten ist das natürlich anders, denn diese haben nicht notwendigerweise eine Hirnerkrankung. Aber auch da ist Musik generell ein sehr geeignetes Mittel, um das Wohlbefinden zu steigern – auch wenn sich das Lebensende abzeichnet.“ Außerdem kann Singen dem Alltag eines Pflegebedürftigen Struktur geben. Darauf weist die Zeitschrift „Pflege und Familie“ hin. Menschen mit Demenz etwa hilft es möglicherweise, wenn der Tagesablauf mit Liedern verknüpft ist. „Bruder Jakob“ passt gut in den Morgen, „Wasser ist zum Waschen da“ zur Körperpflege. Mit Wanderliedern motiviert man den einen oder anderen zu einem kleinen Spaziergang. Lieder, die Lebensmittel thematisieren, erinnern an Mahlzeiten. ama