Expertenrat

Ab wann ist etwas dufte?

von Redaktion

Einige Tipps und Tricks, wie Mann und Frau neue Parfüme auswählen sollten

Von Andrea Abrell

Es gibt Menschen, die tragen ihr Leben lang das gleiche Parfüm. Andere lieben die Veränderung und probieren auch im Alter noch gerne etwas Neues aus. Aber manche sind bei der Auswahl überfordert. Wie finde ich einen Duft, der zu mir passt? Experten raten, systematisch vorzugehen und zu lesen.

„Duft eines nordischen Morgens am See“ – so soll Coco Chanel das berühmteste Parfüm der Welt, Chanel No. 5, beschrieben haben. Damit können viele etwas anfangen. Auch mit blumig-frisch oder holzig verbinden wir Gerüche, die wir in unserer Erinnerung gespeichert haben. Wenn es um die Auswahl eines Parfüms geht, helfen solche Beschreibungen. Denn man sollte nicht zum schönsten Flakon greifen, sondern systematisch die Angebote kategorisieren in blumig, orientalisch, holzig und frisch. Hat man einen bestimmten Duft im Sinn, reicht es schon, sich Beschreibungen durchzulesen – da tauchen diese Klassifizierungen oftmals auf.

„Hilfreich dabei kann das sogenannte Duftrad sein“, sagt Martin Ruppmann von der Fragrance Foundation Deutschland. Das ist eine runde Vorlage, entwickelt von Michael Edwards, auf der die Gruppen vermerkt sind und spezifiziert werden. „Nehmen wir die blumigen Düfte. Die werden unterteilt in frisch-blumig, pudrig-blumig und orientalisch-blumig“, so Ruppmann. Diese Beschreibung führt dichter an das Wunschparfüm – vor allem, wenn man den eigenen Dufttyp gut einschätzen kann oder weiß, was der zu Beschenkende an Düften zu Hause hat. So wird eine sportliche Frau zu frisch-blumigen Nuancen greifen, pudrig-blumig dagegen ist etwas für klassische Romantikerinnen.

Fließend sind jedoch nicht nur die Grenzen zwischen den Duftfamilien, sondern auch die Grenze zwischen den Präferenzen der Geschlechter, wie Kerstin Hauernherm festgestellt hat. „Es wird deutlicher, dass es kaum noch Unterscheidungen gibt zwischen Damen- und Herrendüften“, sagt die Marketingleiterin der Beauty Alliance in Bielefeld. „Männer hüllen sich ohne Bedenken in ein sinnliches Eau de Parfum, während Frauen selbstbewusst genug sind, starke maskuline Noten zu tragen.“ Also warum nicht mal bei dem Streifzug durch die Parfümerie einen Abstecher in die andere Abteilung machen?

Nützlich ist auch das Wissen um die Zusammensetzung der Produktarten. Es gibt neben Parfüm schließlich auch Eau de Toilette oder Eau de Cologne, sie stehen im Handel meist durcheinander. Hinter den Begriffen steht eine unterschiedliche Zusammensetzung der Duftmittel. So enthält ein als Parfüm deklariertes Produkt durchschnittlich 20 bis 40 Prozent Duftstoffe, in Eau de Parfum sind es 10 bis 20 Prozent. Darauf weist das Internetportal Haut.de hin, das mit der Arbeitsgemeinschaft ästhetische Dermatologie und Kosmetologie kooperiert. Eau de Toilette enthält acht bis zehn Prozent Duftstoffe, Eau de Cologne nur drei bis acht Prozent. Generell benötigt man von einem Parfüm mit höherer Duftkonzentration weniger. Auf der anderen Seite kann ein Eau de Parfum in Sommermonaten zu schwer sein. Deshalb greift man dann oft zu Eau de Toilette.

Besonders lässt sich ein Duft wahrnehmen, wenn er an bestimmten Körperstellen sitzt. „Der Duft eines Parfüms wird intensiviert, wenn er auf warme Körperstellen gesprüht wird“, erläutert die Dermatologin Uta Schlossberger aus Köln. „Dazu gehören die Partie hinter dem Ohr, die Handgelenke, der Nacken und das Dekolleté.“ Doch sie ergänzt: „Wenn es darum geht, dass der Duft besonders lange auf der Haut haftet, sollte man ihn auf kalte Stellen des Körpers sprühen wie beispielsweise die Ohrläppchen oder die Kniekehlen.“

Nicht nur die Temperatur wirkt sich auf den Duft aus, auch der Hauttyp: „Grundsätzlich gilt, dass ein Parfüm auf fettiger Haut intensiver riecht als auf trockener Haut“, erläutert Schlossberger. „Daran kann es übrigens auch liegen, dass der Duft, den man an der besten Freundin so bewundert hat, bei einem selbst anders riecht.“

Artikel 3 von 6