Sonne, Mond und Sterne

Mond und Mars in Rot

von Redaktion

Von Hans-Ulrich Keller

Vier helle Planeten schmücken im August den abendlichen Nachthimmel. Im Westen strahlt die glänzende Venus, im Südwesten sieht man den hellen Jupiter, im Süden steht der bleiche, gelbliche Saturn, und im Südosten zieht der rötliche Mars die Blicke auf sich. In der letzten Augustwoche zeigt sich auch der selten zu sehende Merkur in der Morgendämmerung.

Venus ist der weitaus hellste Planet am irdischen Firmament. Zur Monatsmitte erreicht unser innerer Nachbarplanet seinen größten östlichen Abstand von der Sonne. Im Teleskop zeigt sich Venus halb beleuchtet: Das Planetenscheibchen sieht aus wie ein winziger Halbmond. Im Lauf des Monats geht Venus immer früher unter: Ende August verschwindet sie bereits wenige Minuten nach 21 Uhr am Horizont. Am 14. August sieht man über dem Westhorizont Venus, an der die schmale Sichel des zunehmenden Mondes vorbeiwandert.

Jupiter hält sich im Sternbild Waage auf. Der Riesenplanet verkürzt drastisch seine Sichtbarkeitsdauer. Geht er Anfang August eine Viertelstunde nach Mitternacht unter, so verlässt er die Himmelsbühne am Monatsende schon kurz vor 22.30 Uhr. Jupiter leuchtet in einem auffällig hellen, weißlichen Licht. An Glanz wird er nur noch von Venus und zurzeit auch von Mars übertroffen.

Der Kriegsplanet leuchtet zu Dämmerungsende im Südosten in einem deutlich rötlichen Licht. Am letzten Julitag kam er in extreme Erdnähe. Er ist daher nach Venus hellster Planet. Seine Helligkeit geht im Laufe des August merkbar zurück, da sich die Erde auf der Innenbahn rasch von ihm entfernt.

Saturn im Sternbild Schütze wird zum Planeten der ersten Nachthälfte. Geht der Ringplanet Anfang August um 3 Uhr morgens unter, so erfolgt sein Untergang am 31. bereits eine Stunde nach Mitternacht. Im Fernrohr bietet Saturn mit seinem prächtigen Ringsystem einen faszinierenden Anblick.

Der August gilt als Sternschnuppenmonat. Diese Bezeichnung verdankt er dem Meteorstrom der Perseiden. Er ist der ergiebigste Strom des ganzen Jahres. Zum Maximum flammen über hundert Sternschnuppen in einer Stunde auf, darunter auch sehr helle Exemplare, so genannte Boliden oder Feuerkugeln. Der Höhepunkt ist in der Nacht vom 12. auf 13. zu erwarten. Diesmal stört kein Mondlicht die Sichtung der Perseiden. Die ersten Perseiden-Meteore erscheinen bereits Ende Juli. Nach Mitte August sind kaum noch Perseiden zu sehen.

Vollmond wird am 26. um 13.56 Uhr erreicht. Abends sieht man den Vollmond vor den Sternen des Wassermanns. Die Wassermann-Sterne werden allerdings vom Mondlicht überstrahlt und sind kaum zu sehen. Selbst in dunklen Neumondnächten hat man Schwierigkeiten, das Sternbild Wassermann zu erkennen. Denn die Lichtverschmutzung über unseren Städten erlaubt uns nur, die hellsten Sterne zu sehen. Alle anderen verblassen im Lichtsmog.

Die Sonne wandert entlang dem absteigenden Ast ihrer Jahresbahn und nähert sich dem Himmelsäquator. Am 11. verlässt sie morgens das Sternbild Krebs und wechselt in den Löwen, an dessen Hauptstern Regulus sie am 23. vorbeizieht. Am gleichen Tag tritt sie frühmorgens in das Tierkreiszeichen Jungfrau.

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