Kühlen, Kaffee und Tabletten: Was bei einer Migräneattacke wirkt

von Redaktion

Setzen die Kopfschmerzen ein, greifen viele zu Tabletten. „Man muss Kopfschmerzen aber nicht unbedingt mit Medikamenten behandeln“, sagt Prof. Andreas Straube. Oft hilft es, sich zurückzuziehen und zu schlafen. Auch Kühlen mit einem kalten Waschlappen oder einem umwickelten Eispad bringt Erleichterung. Manchem hilft es zudem, Kaffee oder Cola zu trinken. Das „Koffein“ darin hat eine leicht lindernde Wirkung.

Wichtig: Wer sich für Medikamente entscheidet, sollte damit nicht zu lange warten. „Alle Mittel wirken besser, wenn man sie früh in der Attacke nimmt“, sagt Straube. Aber Vorsicht: Greifen Sie nicht öfter als an acht bis zehn Tagen pro Monat zu solchen Mitteln. Sonst riskieren Sie, dass die Anfälle immer häufiger werden und sich eine chronische Migräne entwickelt. Die Schmerzmittel führen dann irgendwann selbst zu Schmerzen! „70 bis 80 Prozent der Patienten kommen mit klassischen Analgetika gut zurecht“, sagt Straube. Zu diesen freiverkäuflichen Schmerzmitteln gehören Wirkstoffe wie „Ibuprofen“, „Acetylsalicylsäure“ (ASS), „Diclofenac“ oder eine Kombination aus „Paracetamol“, ASS und Koffein. Ergänzend können Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen helfen, wie „Metoclopramid“ und „Domperidon“. Triptane sind Medikamente, die spezifisch nur gegen Migräne (und noch bei einer weiteren Kopfschmerzart) helfen. Wenn es im Rücken zwickt, helfen sie also nicht – anders als klassische Schmerzmittel. Sie greifen nämlich direkt in den Entstehungsprozess der Schmerzen im Gehirn ein. „Triptane sind wirkungsstärker“, erklärt Straube. Sie sind sinnvoll, wenn die Wirkung der anderen Schmerzmittel nicht ausreicht und Patienten sonst zu hohen Dosierungen greifen würden. Auch für Triptane gilt: Man sollte sie regelmäßig nicht öfter als an zehn Tagen pro Monat einnehmen.  ae

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