Eisenspeicherkrankheit: Was tun?

von Redaktion

Leser, 80: Vor drei Jahren wurde bei mir zufällig die Eisenspeicherkrankheit festgestellt, über die leider wenig geschrieben wird. Der Ferritin-Wert im Blut lag immer etwa zwischen 1200 und 1600 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml). Mehrfache Aderlässe, bei denen jeweils ein halber Liter Blut abgenommen wurden, blieben ohne erkennbare Wirkung. Der Folsäure-Wert ist immerhin in Ordnung. Was kann mir helfen?

Bei der Eisenspeichererkrankung, auch „Hämochromatose“ genannt, kommt es zu einer unregulierten Eisenaufnahme im Darm. Es bilden sich Ablagerungen in verschiedenen Organen, die zu Schäden führen können – etwa an Leber und Bauchspeicheldrüse, Haut und Gelenken. Ursache der Erkrankung sind unterschiedliche Gendefekte, die auch von Gesunden weitergegeben werden können. Zu einer Erkrankung kommt es nur bei einem kleinen Teil dieser Genträger. Männer trifft es etwa zehn Mal so oft wie Frauen. Ziel der Behandlung ist es, den Eisengehalt im Körper zu senken. Da der Großteil des Eisens im Blut gebunden ist – 500 ml Blut enthalten 250 mg Eisen –, ist die Therapie der Wahl der Aderlass. Zu Beginn wird dieser meist ein bis zwei Mal wöchentlich durchgeführt, bis der Ferritinwert unter 50 mg sinkt. Das kann ein bis zwei Jahre dauern, manchmal länger. Danach sind meist größere Abstände möglich. Deutlich seltener werden eisenbindende Medikamente eingesetzt: Ihr Effekt ist geringer, zudem können Nebenwirkungen auftreten. Schwarzer Tee oder Milch zu den Mahlzeiten kann die Eisenaufnahme senken, umgekehrt erhöht Vitamin C die Eisenaufnahme im Darm.

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