Nächtlicher Harndrang: Was hilft?

von Redaktion

Leserin, 80: Ich muss nachts bis zu fünf Mal zum Wasserlassen aufstehen. Dabei trinke ich bereits weniger, ab dem Nachmittag fast nichts mehr. Ich war schon beim Urologen. Demnach entleert sich die Blase vollständig, ich habe auch keine Blasenentzündung. Die verordneten Tabletten haben so starke Nebenwirkungen, dass ich sie nicht einnehme. Haben Sie einen Rat?

Mehrfaches nächtliches Wasserlassen, eine „Nykturie“, kommt bei Männern und Frauen in zunehmendem Alter gehäuft vor. Bis zu 60 Prozent der 70- bis 80-Jährigen sind betroffen. In der Folge sind Betroffene oft tagsüber müde, nachts kommt es öfter zu Stürzen. Die Ursachen sind vielfältig. Eine gestörte Blasenfunktion wie etwa eine „überaktive Blase“, neurologische Erkrankungen, Medikamente, Erkrankungen wie Diabetes oder eine Herzschwäche, hormonelle Veränderungen oder Voroperationen im Beckenbereich sind die häufigsten. Ich rate Ihnen daher, zusammen mit Ihrem Hausarzt und Urologen diese Ursachen abzuklären und gegebenenfalls gezielt zu behandeln. Sollte das keinen Erfolg bringen, wäre ein Therapieversuch mit „Desmopressin“ denkbar.

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