Gurgeln mit Salzwasser: Was bringt das?

von Redaktion

Leser: Schon beim Anflug einer Halsentzündung gurgle ich ein bis zwei Mal in zwei Tagen mit Salzwasser. Bei mir führt das immer schnell zu einer Linderung – vielleicht ja, weil es Bakterien oder Viren wegspült? Gibt es Studien, die meine Erfahrung bestätigen?

Ihre Beobachtung kommt nicht allein vom Wegspülen der Erreger. Es gibt durchaus wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Salzwasser selbst eine gewisse Heil-Wirkung besitzt, also dabei hilft, Infektionen mit Bakterien und Viren zu vermeiden und zu behandeln. Auf letzteres deutet zum Beispiel eine Übersichtsarbeit hin, die unter anderem eine Studie zur Salzwasseranwendung bei Kindern mit Infekten der oberen Atemwege umfasst. Bei den mit Salzwasser behandelten Kindern zeigte sich eine deutliche Besserung der Beschwerden im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe. Es gibt also Hinweise auf eine Wirksamkeit, die allerdings nicht belastbar belegt ist. Zudem ist eine antibakterielle Wirkung von Soleanwendungen – also Salzwasser mit Jod, Schwefel und Radon in Inhalationsgeräten – bekannt. Eine kleine Anwendungsbeobachtung hiermit hat auch einen vorbeugenden Effekt bei Tröpfcheninfektionen gezeigt, der etwa sechs Stunden nach Inhalation anhält. Ungewöhnlich an Ihrem Fall ist, dass Sie bereits bei so wenigen Salzwasserspülungen einen Effekt beobachten konnten. Normalerweise rät man dazu, mehrmals am Tag, am besten alle drei Stunden, mit einer 0,9-prozentigen isotonischen Salzlösung zu gurgeln, bis sich eine Besserung einstellt. Eine solche Salzlösung lässt sich übrigens auch leicht selbst herstellen: einfach einen halben Teelöffel Salz in eine Tasse warmes Wasser geben.

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