Mehrere Mäuse schonen die Handgelenke

von Redaktion

Das Arbeiten im Büro ist nicht unbedingt gesund. Nicht nur das stundenlange Sitzen, auch der ständige Umgang mit Tastatur und Maus stressen den Körper. Das kann zu dauerhaften Beschwerden und Schmerzen führen.

VON JÖRG HEINRICH

„Durch die permanente Überlastung kommt es zu winzigen Verletzungen an Muskeln und Sehnen, und als Folge zu schmerzhaften Entzündungen“, warnt Prof. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel. Für den so genannten „Mausarm“, der längst als Berufskrankheit anerkannt ist, gibt es sogar eine offizielle medizinische Bezeichnung: „Repetitive Strain Injury“ (RSI). Auf Deutsch bedeutet das „Verletzung durch wiederholte Beanspruchung“. Fünf Millionen Deutsche leiden an RSI. Wer betroffen ist, sollte eigentlich alle 20 Minuten die Arbeit unterbrechen und Lockerungsübungen für Hand, Handgelenke, Arm und Genick einlegen. Im Arbeitsalltag ist das aber selten machbar.

Ein realistischeres Gegenmittel sind ergonomische Mäuse als Eingabewerkzeug, die den Körper entlasten. Die Mehrzahl „Mäuse“ trifft hier tatsächlich zu. Denn wer während seines Arbeitstages zwischen drei, vier verschiedenen Mäusen wechselt, verändert jedes Mal seine Handhaltung – und sorgt damit für weniger Belastung durch die immer gleiche Position.

Wir stellen fünf völlig unterschiedliche ergonomische Mäuse vor, die die Handgelenke und damit schlussendlich den gesamten Körper schonen.

Vertikale Maus

Beim Bedienen einer ganz normalen Maus liegt die Hand horizontal und flach auf dem Schreibtisch und dem Eingabegerät. Schlussendlich wird die Hand bei dieser Haltung unnatürlich verdreht. Das belastet Muskeln und Sehnen. Die Hand aufrecht zu halten, ist deutlich natürlicher und stressfreier. Dafür gibt es die so genannten vertikalen Mäuse, bei denen auch das Handgelenk weitaus weniger beansprucht wird – und die es für Rechts- und Linkshänder gibt. Einer der Bestseller ist die ergonomische und kabellose Bluetooth-Funkmaus von Havit, die Unterarm und Schulter oft schon nach wenigen Minuten spürbar entlastet. Sie ist günstig, hilft auch bei vielstündiger Arbeit und ist mit sechs gut erreichbaren Funktionstasten sehr praktisch zu bedienen.

Stift-Maus

Diese Maus sieht aus wie ein Kugelschreiber und ermöglicht beim Arbeiten eine sehr entspannte und angenehme Hand- und Körperhaltung. Das Kugelgelenk am Fuß der Maus passt sich jeder Schreib- und Körperhaltung an und zwingt keinen Nutzer zu einer ungesunden Position. Schwedische Tüftler haben die PenClic Maus entwickelt, mit der sich die Computerbedienung eher wie Schreiben anfühlt – sehr natürlich und angenehm. Äußerst geringe und feine Bewegungen reichen dabei schon aus, um den Pfeil auf dem Bildschirm exakt zu steuern. Positiver Nebeneffekt: Weil die Basis fest auf dem Schreibtisch steht, spielt der Untergrund für die Bedienung keinerlei Rolle. Die PenClic-Maus funktioniert sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder.

Handschuh-Maus

Die ganz besondere ergonomische Form dieser Maus soll sich der Hand so perfekt anpassen wie ein Handschuh. Deshalb gibt es sie auch in drei verschiedenen Größen für kleine, mittlere und große Hände. Der Größenunterschied liegt bei bis zu vier Zentimetern. Wissenschaftler der Erasmus Universität Rotterdam haben herausgefunden, wie diese angenehme Haltung Hand und Handgelenk schont. Ergebnis ihrer Forschungen ist die Hippus-Maus, die außerdem den Kontakt zwischen Haut und Schreibtischoberfläche verhindert. So beugt sie zusätzlich auch noch Hautirritationen durch die ständige Reibung vor. Auch eine Linkshänder-Version ist verfügbar. Einziger Nachteil: Die Handschuh-Maus ist relativ groß und beansprucht damit viel Platz auf dem Schreibtisch.

Links-Rechts-Maus

Diese vertikale Maus namens Penguin Posturite, die tatsächlich an einen Pinguin erinnert (oder an einen Delfin?), ist komplett symmetrisch aufgebaut. Das bedeutet nicht nur, dass sowohl Rechts- als auch Linkshänder sie verwenden können. Der Hersteller empfiehlt sogar, dass Nutzer bei der Arbeit mehrmals täglich zwischen der rechten und der linken Hand wechseln. Das verteilt die Belastung des Körpers gleichmäßig auf beide Seiten – und halbiert sie damit praktisch. Ebenfalls angenehm: Für die Bedienung der Tasten sind ganz leichte Berührungen ausreichend. Die harten Klicks, die auf Dauer die Gelenke belasten, sind deshalb gar nicht erforderlich. Der Maus-Pinguin ist in drei Größen zu haben, wahlweise mit und ohne Kabel.

Stab-Maus

Wer mit den bisher genannten Mäusen seine RSI-Beschwerden nicht lindern kann – der hat die Möglichkeit, tief in die Tasche zu greifen, und beim Bedienen des Computers völlig neue Wege zu gehen. Die Contour RollerMouse Free3 ist ein Rollstab mit acht Funktionstasten, der direkt vor der Tastatur liegt. Der Cursor lässt sich mit dem Stab steuern, ohne dass die rechte oder linke Hand dafür ständig nach außen greifen müssen. Die Handgelenke bleiben also immer in einer angenehmen und schonenden Position. Für dieses einfallsreiche und sehr gesundheitsfreundliche Prinzip hat Hersteller Contour den renommierten Red Dot Award für gelungenes Produktdesign gewonnen. Die RollerMouse lässt sich mit jeder vorhandenen Tastatur kombinieren, allerdings ist für rund 120 Euro auch eine exakt auf sie abgestimmte Tastatur im Angebot.

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