Angelika Metz steht in ihrem Garten und sieht sich zufrieden um. „Der Sommer war gut“, sagt sie. Jetzt sind die meisten Tomaten ausgereift. Die Pullacherin kann ernten und sogar so manches Kilogramm für den Winter einkochen. „Wir lieben Tomaten in jeder Form“, sagt sie lachend und präsentiert stolz auf einem Tablett einen Teil der Ernte.
Kaum vorstellbar, dass die aus Südamerika stammende Pflanze ihr einst verhasst war: „Ich habe um Tomaten immer einen großen Bogen gemacht.“ Bis sie mit 30 Jahren in der Toskana im Urlaub war. „Die Bäuerin hat uns jeden Morgen einen Korb voll reifer Tomaten vor die Tür gestellt.“ Da sei ihr irgendwann nichts anderes übrig geblieben, als auch mal welche zu probieren. „Ich war sehr angetan.“
Vom Tomatenfest in Bozen brachte die Pullacherin daraufhin seltene Sorten mit nach Hause. „Daraus haben wir Samen gezogen und sie im kommenden Jahr angebaut.“ Der Beginn einer großen Leidenschaft. „Seither bringen wir von jedem Urlaub außergewöhnliche Tomaten mit, um diese im nächsten Jahr anzubauen.“ Heuer hat die gebürtige Münchnerin, die von vielen wegen ihrer einst so schwarzen Haare einfach nur „Hexi“ genannt wird, „nur sechs Sorten“ im Garten. Die Pflanzen stehen, an der Hauswand geschützt, Spalier. „Mein Hauptaugenmerk galt diesmal meinem neuen Hochbeet, das mein Mann erst vor Kurzem angelegt hat.“ Darin wachsen bereits verschiedene Kräuter und Gemüsesorten. Bislang von den Schnecken unbehelligt. Angelika Metz baut das Gemüse für den Eigenbedarf an. Sie liebt es zu kochen. Das meiste hat sie sich selbst beigebracht – „wer gerne isst, kocht auch gerne“, ist sie überzeugt.Nur Schnecken, Muscheln und Austern kommen auf ihrem Speiseplan nicht vor. Daran können auch die zahlreichen Besuche in Pullachs Partnergemeinde Pauillac nichts ändern. Seit den 1970er-Jahren reist Angelika Metz in die französische Stadt auf der Médoc-Halbinsel bei Bordeaux. Auch wenn sie dort immer wieder in Versuchung geführt werde, Schnecken und Austern zu probieren. Sie wehrt sich standhaft.
Da hat sich die toskanische Bäuerin einst irgendwie geschickter angestellt.