Blutdrucksenker: Führt er zu Hautkrebs?

von Redaktion

Leser, 75: Nach einem Herzinfarkt vor zehn Jahren habe ich bis Ende 2018 Tabletten mit der Wirkstoffkombi „Candesartan“ und „Hydrochlorothiazid“ (HCT) gegen Bluthochdruck eingenommen. Danach hat mir mein Hausarzt ein anderes Mittel verschrieben – weil HCT mit weißem Hautkrebs in Zusammenhang gebracht wird. Ich wurde bei der Vorsorge nie darauf hingewiesen, obwohl ich bereits zwei Mal an weißem Hautkrebs erkrankt war. Wie kann das sein?

Seit kurzer Zeit sind Studien bekannt, die einen leichten Anstieg des Hautkrebsrisikos unter einer langjährigen Einnahme von „Hydrochlorothiazid“ zeigen. Daher wird heute grundsätzlich vor dem Einsatz dieser Substanz zwischen dem leicht gesteigerten Hautkrebsrisiko und den positiven Wirkungen des Medikaments auf den Blutdruck abgewogen. Da Sie bereits an weißem Hautkrebs erkrankt waren, war der Umstieg auf ein Alternativpräparat sinnvoll. Dies heißt aber nicht, dass sie falsch behandelt worden sind: Das gesteigerte Risiko war früher nicht bekannt. Zudem ist der wesentliche Faktor bei der Entstehung von Hautkrebs, neben einer genetischen Veranlagung, die Ultraviolettstrahlung der Sonne. Der Beitrag von HCT als zusätzlicher Risikofaktor ist vermutlich gering.

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