In der nun immer früher einsetzenden Abenddämmerung sieht man tief am Südwesthimmel den Riesenplaneten Jupiter. Er ist leicht als heller Lichtpunkt zu erkennen, der infolge der horizontnahen Dunstschichten gelblich erscheint. Jupiter geht am Monatsbeginn kurz vor 22 Uhr unter. Am 3. und am 31. begegnet die Sichel des zunehmenden Mondes dem Riesenplaneten.
Als zweiter heller Planet am Abendhimmel ist Saturn zu sehen. Allerdings verkürzt er drastisch seine Sichtbarkeitsdauer – am 31. verschwindet der Ringplanet bereits eine Viertelstunde vor 21 Uhr in den südwestlichen Dunstschichten. Kurz darauf geht er unter.
Am 5. zieht der zunehmende Halbmond ein wenig südlich an Saturn vorbei. Besonders eindrucksvoll wirkt der Planet im Teleskop bei etwa 200-facher Vergrößerung. Wer noch nie den Saturnring im Teleskop gesehen hat, sollte die Chance jetzt nutzen und eine Sternwarte aufsuchen, bevor er sich vom Abendhimmel zurückzieht.
Ende Oktober bekommt Jupiter Konkurrenz von der hellen Venus, die allmählich tief am Südwesthimmel in Erscheinung tritt. Allerdings ist unser innerer Nachbarplanet noch nicht besonders auffällig. Erst um die Weihnachtszeit wird Venus als auffällig heller Abendstern die Blicke auf sich ziehen. Merkur ist im Oktober nicht am Nachthimmel zu sehen.
Der sonnenferne und lichtschwache Uranus steht der Sonne am 28. im Sternbild Widder genau gegenüber. Er ist somit die ganze Nacht am Sternenhimmel vertreten. Allerdings ist er wegen seiner großen Entfernung so lichtschwach, dass er mit bloßen Augen kaum zu sehen ist. Sein Gasleib mit felsigem Kern ist in eine dichte Atmosphäre eingehüllt. Fünf große Monde begleiten ihn auf seinem Weg um die Sonne: Miranda, Ariel, Umbriel, Titania und Oberon. Ferner fesselt er mit seiner Schwerkraft zwei Dutzend Minimonde an sich.
Vom 6. bis 10. Oktober tauchen die Sternschnuppen der Draconiden auf. Sie scheinen dem Sternbild Drache zu entströmen. Ihren Ursprung führen sie auf den Kometen 21P/Giacobini-Zinner zurück, weshalb dieser Meteorstrom auch Giacobiniden heißt. Das Maximum wird in diesem Jahr am 9. Oktober erwartet. Da die Trümmerwolke des Kometen 21P sehr lang gezogen ist, ist mit Überraschungen zu rechnen, was die Meteorhäufigkeit betrifft. 2011 wurden pro Stunde bis zu 400 Meteore registriert.
Am abendlichen Sternenhimmel macht sich nun der Herbst bemerkbar. Das Sommerdreieck aus den drei hellen Sternen Wega, Deneb und Atair ist deutlich nach Westen gerückt. Deneb im Schwan steht dabei fast senkrecht über unseren Köpfen. Mit rund 2000 Lichtjahren Entfernung ist diese bläuliche Riesensonne der fernste Stern erster Größenklasse. Deneb leuchtet 130 000 Mal heller als unsere Sonne.
Am 13. Oktober tritt um 23.08 Uhr im Sternbild Fische die Vollmondphase ein. Es ist der kleinste Vollmond 2019, denn nur drei Tage vorher befindet sich der Mond mit 405 900 Kilometer in Erdferne, während ihn am 26. zu Mittag in Erdnähe nur 361 310 Kilometer von uns trennen.