Er selbst ist ein Schwergewicht und sein neues Buch ebenso: Mit einer einzigen Hand kann man den 528 Seiten dicken Wälzer beinahe nicht hoch heben. Aus gutem Grund: Alfons Schuhbeck hat in seinem neuen Kochbuch „Bayern“ über 450 Rezepte zusammengestellt. Die gesamte bayerische Küche in einem Buch sozusagen. Die Palette ist breit: vom saftigen Schweinsbraten, über einen cremigen Obatzdn, dampfende Knödel bis hin zum zarten Apfelstrudel. Doch die bayerische Küche hat weit mehr zu bieten. Saures Kartoffelgemüse etwa, das heutzutage die wenigsten kennen, oder auch ein Ochsenschwanzragout. Nicht zu vergessen die verschiedensten Sülzen oder Spätzle. Detailliert erklärt Schuhbeck mithilfe vieler Schritt-für-Schritt-Fotos, wie die Klassiker der bayerischen Küche auf Anhieb gelingen. So kann jeder das perfekte Blaukraut zubereiten, lockere Knödel drehen oder einen Braten mit rescher Kruste aus dem Ofen holen. Das ist Bayern von seiner feinsten Seite. se Bayern. Das Kochbuch. Alfons Schuhbeck. Erscheint im Oktober im ZS Verlag. 528 Seiten. 29,80 Euro.
In „Teufelsküche“ geht Gastrokritiker Peter S. Gnaiger mit so manchem Gourmet-Tempel ins Gericht und stellt gesellschaftskritische Fragen – wie etwa diese: „Wie kann es sein, dass ein Kilogramm Schnitzelfleisch billger ist als ein Kilo Äpfel? Oder warum so mancher Koch lieber zu Convenience-Produkten greift als zu bodenständigen, frischen Zutaten. „Teufelsküche“ ist eine Zusammenfassung von Gnaigers gleichnamiger Kolumne in den Salzburger Nachrichten. Die Texte sind bissig geschrieben, machen vor der „Gastro-Influenza“ ebenso wenig halt wie vor der sogenannten Farmer-Industrie oder der heute so üblichen umfangreichen Weinbeschreibung mit dem Fazit: „Die allermeisten Weintrinker waren lang nur Amateure – im wahrsten Sinn des Wortes. Liebhaber also.“ Acht Kapitel reinster Lese-Genuss für Freunde des wirklich kulinarischen Genusses. se Teufelsküche. Peter Gnaiger. Erschienen im Wieser Verlag. 280 Seiten. 21 Euro.