Ist der Wirbelkanal eingeengt, drückt er auf die Nerven, die darin verlaufen. Mediziner sprechen dann von einer sogenannten Spinalkanalstenose, die häufig ältere Menschen trifft. Eine solche Stenose führt oft zu starken Rückenschmerzen, manchmal aber auch neurologischen Ausfällen. Anzeichen dafür sind zum Beispiel ein Taubheitsgefühl in den Fingern oder Lähmungserscheinungen in den Beinen. In solchen Fällen müssen Betroffene meist operiert werden. Bei diesem Einriff erweitert der Neurochirurg den Wirbelkanal – und nimmt dadurch den Druck von den Nerven, auch „Dekompression“ genannt.
Doch reicht eine solche Dekompression aus oder sollten Teile der Wirbelsäule zusätzlich versteift werden? Wie sich inzwischen mehr und mehr herauskristallisiert, reicht die Dekompression tatsächlich bei einem Großteil der Patienten mit einer Spinalkanalstenose völlig aus. Eine zusätzliche Versteifung mit Schrauben und Stäben ist meist nicht erforderlich. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine wissenschaftliche Studie, die erst kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht worden ist. „Durch den Verzicht auf die Versteifung bleibt den Patienten ein größerer Eingriff mit einer längeren Reha-Zeit erspart“, erklärt Experte Prof. Sandro Krieg.