Lauter Lieblingsplätzchen

von Redaktion

Was wäre Weihnachten ohne Plätzchen? Renate Eichinger (58) aus München verwöhnt ihre Lieben mit lauter süßen Köstlichkeiten – von Walnussplätzchen über „Falsches Butterbrot“ bis hin zu den gebrannten Mandeln: „Jede Generation hat bei uns seinen Liebling auf dem Plätzchenteller.“

VON STEPHANIE EBNER

In der Weihnachtsbäckerei geht es alles andere als besinnlich zu: Das Radio ist laut gestellt, die Türe zu den übrigen Wohnräumen ist verschlossen. „So backe ich am liebsten meine Plätzchen“, sagt Renate Eichinger. „Idealerweise drei mal drei Sorten, dann bin ich durch.“ Erst wenn die Münchnerin fertig mit dem Backen ist, gibt’s den ersten Plätzchenteller. Das ist normalerweise an Nikolaus der Fall. Weil sie heuer schon so früh angefangen hat, hofft ihre Familie, dass es diesmal schon vorher Plätzchen gibt.

Drei Sorten dürfen darauf niemals fehlen: „Die Lieblingsplätzchen meiner Kindheit, die meiner Kinder und die meiner Enkel.“ Im Advent und in der Weihnachtszeit haben kulinarische Traditionen schließlich Hochsaison.

Schon als Kind hat Renate Eichinger die Walnussplätzchen geliebt, „meine Mutter hat sie immer gebacken und darin die reiche Nussernte verarbeitet“. Die Nüsse holt die Münchnerin noch heute in Niederbayern, wo sie aufgewachsen ist. „Das gehört für mich einfach dazu.“ Auch wenn es natürlich viel aufwendiger ist, die Nüsse selbst zu schälen.

Für ihre eigenen Kinder hat Renate Eichinger immer das „Falsche Butterbrot“ gebacken und macht es auch heute noch, obwohl die Kinder schon längst erwachsen sind und eigene Familien haben.

Die Enkel dagegen lieben die gebrannten Mandeln ihrer Oma – die sind in Sekundenschnelle fertig. „Das geht schnell mal zwischendurch“, sagt sie. Und weil diese so beliebt sind, muss sie Renate Eichinger öfters machen.

Bei den gebrannten Mandeln hat die Hobbyköchin die Erfahrung gemacht, dass sich die Menge – anders als bei Plätzchen – nicht einfach verdoppeln lässt. „Das macht man lieber mehrmals hintereinander, sonst gelingen die Mandeln nicht.“ Anders als die Mandeln auf den Volksfesten, sind Renate Eichingers Nüsse nicht ganz so süß – „ich arbeite mit viel weniger Zucker als die Schausteller, die die Mandeln manchmal im Verhältnis eins zu eins mischen“. Die Kinder lieben die zuckerarme Variante trotzdem. Als Enkel Valentin (7) vorbeikommt, wandert gleich eine Handvoll gebrannter Mandeln in seinen Mund. „Sind die gut“, schwärmt der Bub.

Da strahlt die Oma – obwohl sonst Stibitzen vor dem ersten Advent nicht erlaubt ist – „das ist eine kleine Macke von mir“, gesteht sie mit einem Lächeln.

Schon in der Schule in Niederbayern hat die heute 58-Jährige ihre Liebe zum Kochen und Backen entdeckt. Auch wenn die Anfänge misslangen. Davon kann aber längst keine Rede mehr sein: 2003 hat sie sich auf Johann Lafers Stromburg deutschlandweit den Titel „Freizeitkoch des Jahres“ erarbeitet. Von der ZDF-Sendung „Küchenschlacht“, aus der sie als Siegerin hervorging, kennt Renate Eichinger viele Fernsehköche persönlich. In ihrer Küche hat sie Fotos mit sich und Steffen Henssler, Horst Lichter, Alexander Herrmann und Alfons Schuhbeck hängen. Daneben eine Widmung ihrer Kinder: „Bei Mama schmeckt’s am besten.“

Kochen ist eben ihre große Leidenschaft. Dabei kann die Steuerfachangestellte „herrlich abschalten“. Nur an ihrem Geburtstag stellt sich die Münchnerin nicht selbst hinter den Herd. „Da wünsche ich mir von meiner Mutter Rindsrouladen, wie schon in meiner Kindheit.“

Kochen und Backen hat in der Familie eben eine lange Tradition.

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