Netzhautschäden erkennen und behandeln: Das Wichtigste in Kürze

von Redaktion

Das Risiko einer Netzhautablösung steigt mit dem Alter. Sie lässt sich besser behandeln oder sogar verhindern, wenn man die Anzeichen früh erkennt. Darum sollten Normalsichtige spätestens ab 40 Jahren zur Kontrolle zum Augenarzt gehen, rät Experte Prof. Siegfried Priglinger. Wichtig sei, dass dabei die Pupillen der Augen weit getropft werden. Nur so lasse sich der Zustand der Netzhaut auch an den peripheren Rändern beurteilen. Stark Kurzsichtige sollten schon ab 30 Jahren ihre Netzhaut untersuchen lassen: Sie neigen eher zu einer Ablösung. Deutlich erhöht ist das Risiko sogar, wenn jemand einen Schlag aufs Auge bekommen hat. Leicht erhöht ist es zudem bei Patienten, die wegen eines grauen Stars (Katarakt) operiert wurden. Sie sollten danach regelmäßig zum Augenarzt gehen. Werden Veränderungen an der Netzhaut früh entdeckt, lässt sich oft sogar verhindern, dass sich diese abhebt. Ist die Netzhaut etwa an einer Stelle gefährlich dünn oder hat sich ein Riss oder ein kleines Loch gebildet, lässt sich dies oft noch per Laser behandeln. „Dadurch kommt es zu einer Vernarbung“, erklärt Priglinger. „Das verhindert, dass sich die Netzhaut abhebt.“ Ist durch das Loch bereits zu viel Flüssigkeit aus dem Glaskörper unter die Netzhaut geraten, reicht der Laser nicht mehr. Dann muss man operieren. Hierfür gibt es zwei Verfahren: Eine Plomben-OP, die heute seltener und vor allem bei jungen Patienten eingesetzt wird, oder eine Vitrektomie, das inzwischen gängigere Verfahren, das noch höhere Erfolgsraten zeige. Bei der Plomben-OP wird eine Kunststoffplombe von außen auf das Auge genäht und die abgelöste Netzhaut so wieder angelegt. Die Plombe verändert aber die Brechkraft des Auges, der Patient braucht also meist eine stärkere Brille. Anders als bei der Vitrektomie besteht dafür kein Risiko, früher am grauen Star zu erkranken. Da nicht im Augeninneren operiert wird, seien Infektionen extrem selten, sagt Priglinger. Bei der Vitrektomie wird dagegen der Glaskörper entfernt. Dadurch sei das Infektionsrisiko zwar etwas höher, „aber immer noch sehr gering“. Das liegt auch an den antibiotischen Augentropfen, die Patienten generell nach Augenoperationen bekommen.  ae

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