Auf die Plätzchen, fertig – los!

von Redaktion

Hast du schon Plätzchen gebacken? Nein? Dann wird es aber höchste Zeit! Wie das am besten klappt? Das erzählt dir Verena Lugert. Sie ist Pâtissière, war an den besten Koch- und Backschulen – und kennt sich also richtig gut aus! Welche Ausstecher heuer angesagt sind, zeigen wir dir auch …

Was braucht man zum Plätzchenbacken?

Eine Waage ist sehr wichtig! Denn wenn die Plätzchen im Ofen sind, kann man, anders als beim Kochen, nichts mehr verändern.

Aber kann man nicht auch mit Tassen die richtigen Mengen abmessen?

Klar, das geht auch. Wichtig ist nur, dass das Verhältnis der Mengen genau eingehalten wird. Denn zu viel Mehl macht den Teig schwer, zu viel Fett lässt die Plätzchen verlaufen – und dann hat man keine Sterne und Herzen mehr, sondern Fladen.

Was braucht man noch?

Backpapier ist gut, man kann es aber auch durch Butter ersetzen, mit der man das Blech gut einfettet, dann backen die Plätzchen auch nicht an. Man braucht ja nicht viel zum Plätzchenbacken, nicht einmal ein Nudelholz zum Teigausrollen. Das Nudelholz kann man durch eine Flasche ersetzen, die man vorher gewaschen hat. Im Grunde kann man auch die Ausstechförmchen ersetzen, durch verschieden große Gläser, mit denen man Kreise aus dem Teig ausstechen kann.

Aber Weihnachtsbäume, Schneeflocken, Schaukelpferde sind schöner?

Ja! Für mich gehören sie zur Vorweihnachtszeit dazu …

Welche Zutaten man für einen Mürbeteig braucht, hat uns ja unsere Kinderreporterin schon verraten …

Dafür habe ich noch einen Geheimtipp! Es kommt auch darauf an, wie lange der Teig geknetet wird! Denn wenn man ihn zu lange knetet, wird das sogenannte Klebereiweiß im Teig frei, der Teig wird geschmeidig. Das soll er auf keinen Fall werden!

Geschmeidig hört sich doch gut an?

Ja, bei Nudeln, da soll der Teig geschmeidig sein. Aber Mürbeteig heißt Mürbeteig, weil er im Mund wie Sand zerfallen soll, dann ist er richtig. Und schmeckt so toll! Also: nur ganz kurz kneten. Am besten die Butter mit dem Zucker mit den Knethaken des Handrührgerätes verrühren, das kann man so lange machen, wie man mag, da ist ja erst mal kein Mehl im Spiel. Aber dann, wenn das Mehl dazukommt und man mit den Händen zu kneten beginnt, schaut man, dass man schnell ist und dass man kalte Hände hat – wir mussten in der Kochschule unsere Hände sogar in Eiswasser kalt werden lassen!

Wieso?

Damit die Wärme unserer Hände die Butter im Teig nicht anschmelzen ließ. Wir haben blitzschnell das Mehl mit der Zucker-Butter-Mischung verknetet. Es macht wirklich einen riesigen Unterschied, ob man lange oder ganz kurz knetet – probiert es doch einmal aus! Danach wir der Teig zu einer Kugel gerollt, etwas flach gedrückt, in Folie eingeschlagen und soll erst einmal ruhen. Mindestens eine halbe Stunde.

Nach dem Backen geht es ans Verzieren. Mit Schokolade zum Beispiel. Wie bekommt man die flüssig?

In einem Wasserbad. Erst die Schokolade klein hacken. Dann Wasser in einem Topf erwärmen, ein kleineres Gefäß – am besten mit einem halbkugelförmigen Boden – in den Topf mit dem Wasser geben. Vorsicht, das Wasser soll nicht blubbernd kochen! Die Schokolade kommt dann in das kleinere Gefäß. Durch langsames Rühren schmilzt sie schön gleichmäßig, bis sie flüssig ist und ihr die Plätzchen darin eintauchen könnt – oder mit einem Backpinsel mit der Schokolade bestreicht. Und dann wird dekoriert: mit Mandelblättchen, mit Zuckerperlen, mit bunten Streuseln. Das war mir als Kind die größte Freude!

Was sind deine Lieblingsplätzchen?

Die Vanillehörnchen von meiner Oma. So wie sie kriege ich meine nie hin …!

Interview: Nora Reinhardt

Artikel 3 von 3