Für Veränderungen ist man nie zu alt!

von Redaktion

Haben Sie schon gute Vorsätze fürs neue Jahr gefasst? Nein? Weil Sie etwa glauben, Neues zu wagen sei nur etwas für Junge? Das ist falsch! Die zweite Lebenshälfte ist „die“ Zeit für den Aufbruch im besten Alter. Ein paar wertvolle Tipps, die gängige Vorurteile ein für alle Mal widerlegen.

„Es ist doch zu spät, mit Gewohnheiten zu brechen.“

Falsch! „Alles ist möglich“, sagt Prof. Frieder Lang, Leiter des Instituts für Psychogerontologie an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg. Und: „Es ist nie zu spät!“ Freilich wollen viele Menschen im Alter nicht mehr umlernen; oft kommen sie mit den Gewohnheiten des Alltags gut zurecht. Die entscheidende Frage lautet jedoch: „Was von den Dingen, die man sich angewöhnt hat, ist auch gut, gesund und bringt einen weiter?“, sagt Lang. Ein positives Beispiel: „Hat jemand 70 Jahre lang keinerlei Sport getrieben und fängt mit sorgfältigen, balancierten Übungen an, macht sich der Effekt schnell bemerkbar – etwa in einer besseren Befindlichkeit und Mobilität.“ Doch damit nicht genug! Wer neugierig und offen bleibt, ist zufriedener. Das belegen auch zahlreiche Studien.

„Ich gehöre doch jetzt zum alten Eisen. Das war’s für mich.“

Falsch! „Entscheidend ist vor allem die innere Einstellung“, sagt TV-Ärztin Aylin Urmersbach. Konkret: „Nehmen wir uns grundsätzlich an? Wenn ja, sind wir zufrieden.“ Dabei gehe es vor allem um eine Sache, nämlich: „im Hier und Jetzt anzukommen“. Oft lassen wir uns durch Dinge stressen, die wir nicht ändern können. Ja, es stimmt: Manches im Alter geht langsamer, manches fällt schwerer. Na und? „Seien Sie gut zu sich!“, rät Urmersbach. „Pflegen Sie Ihren Körper und Ihren Geist: Ihren Körper mit ausreichend viel Wasser, mit natürlichen Lebensmitteln, deren Zutatenliste so kurz wie möglich ist, mit Bewegung und Sport. Ihren Geist, indem Sie sich nicht mitreißen lassen von der Hektik unseres Zeitgeistes – sondern einfach mal stehen und genießen, was Sie alles geschafft haben.“ Der Ruhestand ist der ideale Zeitpunkt dafür!

„Das schaffe ich doch nie! Es hat ja bis jetzt auch nicht geklappt.“

Falsch! Gerade jetzt, wo das Berufsleben hinter einem liegt, kann man sich ganz bewusst auf sich selbst konzentrieren – und sich sagen: Ich will! Der Wille entscheidet. „Wenn Sie das Verlangen haben, etwas in Ihrem Leben zu verändern, beginnen Sie noch heute damit“, rät Helmar Dießner, Coach und Motivationstrainer. „Der Schlüssel für die Umsetzung ist die Motivation: Ich investiere in das Beste, was ich habe. Nämlich in mich selbst!“ Was allerdings wenig Sinn macht: eine lange Liste mit zahlreichen Vorhaben zu erstellen. Besser ist es, sich für eine konkrete Sache zu entscheiden – und dann auch kleine Erfolge zu feiern. Denn: Nur wer sich realistische Etappenziele steckt, kommt seiner Vision näher. „Trauen Sie sich ruhig etwas zu. Und seien Sie auch mutig!“, sagt Dießner.

Ähnlich argumentiert auch Experte Lang, sagt aber auch: „Der Ruhestand gibt einerseits Freiraum und Freiheit. Auf der anderen Seite ist die Zeit auch knapp.“ Die entscheidende Frage ist also: Was will ich in der Zeit, die mir bleibt, noch erreichen? „Manchen reicht es schon, wenn jeder Tag ein schöner Tag ist. Ein anderer will vielleicht noch ein Buch schreiben, den Garten neu gestalten oder alte Freunde wiedertreffen“, erklärt Lang. Projekte sind jedenfalls hilfreich. Und geben einem das Gefühl: Jetzt ist die beste Zeit dafür, sie endlich umzusetzen.

Zusammengestellt von: Barbara Nazarewska

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