Prostata-Entzündung: Was hilft?

von Redaktion

Leser, 58: Ich leide seit fünf Jahren an einer chronischen Prostatitis mit Schmerzen in der Penisspitze, Harndrang und Impotenz. Mehrfach ergaben Zwei-Gläser-Proben eine erhöhte Zahl an Leukozyten und Erythrozyten. Bakteriologische Kulturen zeigten aber kein Keimwachstum. Längere Behandlungszyklen mit verschiedenen Antibiotika und Versuche mit „Tadalafil“ und „Prosturol-Zäpfchen“ hatten keinen Erfolg. Eine Blasenspiegelung, jährliche Sonografien und die PSA-Wert-Bestimmung haben keine neuen Erkenntnisse gebracht. Gibt es Heilungsmöglichkeiten?

Eine chronische Prostatitis, also eine Entzündung der Prostata, wird entweder durch eine bakterielle Infektion hervorgerufen oder die genaue Ursache bleibt unklar. In nur fünf bis zehn Prozent der Fälle sind tatsächlich Bakterien die Auslöser für Beschwerden, was mit der genannten „Zwei-Gläser-Probe“ nachgewiesen werden sollte. Liegt keine bakterielle Infektion vor, ist eine Antibiotikatherapie unnötig und sollte unbedingt vermieden werden. In Ihrem Fall liegt eine entzündliche Prostatitis vor, die sehr individuelle Beschwerden zeigen kann. Diese zu erfassen, ist daher die Basis der Behandlung. Damit lässt sich dann ein maßgeschneidertes Therapiekonzept erarbeiten, das auf vielen Ebenen ansetzt. Der Blick über den Tellerrand hilft dabei, andere Grunderkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Durch diesen individuellen Ansatz lassen sich die Beschwerden gut in den Griff bekommen. Das braucht aber etwas Zeit. Das Therapiekonzept muss dabei regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf angepasst werden. Neun von zehn Patienten sprechen Berichten zufolge auf diese „multimodale Therapie“ gut an.

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