Ohren machen zu: Woher kommt das?

von Redaktion

Leser: Meine Ohren machen oft zu. Ich höre dann so, als ob ich auf einen Berg fahren würde. Erst wenn ich die Nase zuhalte und Druck auf die Ohren gebe, machen sie wieder auf – und ich höre besser als mit Hörgerät. Es wurde schon viel probiert, Tabletten und ein Spray in den Mund: erfolglos. Können Sie mir helfen?

Die Beschwerden weisen darauf hin, dass der Druckausgleich zwischen Mittelohr und Außenwelt über die „Eustachische Röhre“, die vom hinteren Anteil der Nase ins Mittelohr läuft, erschwert ist. Der Druckausgleich ist wichtig, damit das Trommelfell frei schwingen kann. Eine eingeschränkte Trommelfellschwingung führt zu einem dumpfen Höreindruck. Dies tritt auch bei Erkältungen oft auf, weil die Eustachische Röhre dann zugeschwollen ist. Insgesamt ist eine erschwerte Mittelohr-Belüftung häufig. Behandlungsbedürftig ist das nur, wenn es sehr störend ist. Eine relativ neue Methode ist es, die Eustachische Röhre in einer kurzen Narkose aufzudehnen. Dazu wird ein Ballonkatheter über die Nase in die Eustachische Röhre eingeführt und kurz aufgeblasen. Diese weitgehend risikolose Maßnahme bessert bei etwa zwei Drittel der Fälle die Mittelohrbelüftung dauerhaft. Es sollte aber auf jeden Fall vom HNO-Arzt ausgeschlossen werden, dass behandlungsbedürftige Gewebestrukturen in der Nase oder im Nasenrachen die Ursache für die Verlegung der Röhre sind, also etwa Polypen oder in seltenen Fällen ein Tumor.

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